Festival-Tragödien: eine Chronik
Bei Festivals kommt es immer wieder zu Todesfällen, Verletzungen und Verwüstungen durch Wetter oder Menschenhand. Ein Überblick.
Nach der Katastrophe vom 2011er-Pukkelpop-Festival, bei dem in Folge eines Sturms fünf Menschen starben und 40 verletzt wurden, sagten die Veranstalter das komplette Event ab.
In der Musikgeschichte kam es leider immer wieder zu Katastrophen auf Festivals. Ein Überblick.
With Full Force 2012: Bei einem Blitzeinschlag während eines Unwetters werden über 50 Menschen verletzt.
Wacken Open Air 2012: Ein 21-Jähriger stirbt an einer Kohlenmonoxidvergiftung.
Pukkelpop 2011: In Folge eines Sturms sterben fünf Menschen, 40 werden verletzt. Der Veranstalter sagt das komplette Event ab.
Roskilde 2011: Eine 35-jährige Frau aus Berlin steigt nackt in den Fahrstuhl eines Turms mit Schwebebahn, klettert auf der Turm-Plattform über einen Sicherheitszaun und stürzt sich aus 31 Metern in den Tod.
Indiana State Fair 2011: Bei einem Country-Konzertes in Indianapolis, Indiana, wird während des Auftritts der Band Sugarland der Wind so stark, dass die Bühne komplett einstürzt. Vier Todesopfer.
Pukkelpop 2010: Ein Toningenieur von Black Rebel Motorcycle Club stirbt nach einem Herzinfarkt; Charles Haddon, Sänger der Band Ou Est Le Swimming Pool, springt nach seinem Auftritt von einem Mast in den Tod.
Loveparade 2010: Auf dem Veranstaltungsgelände in Duisburg sterben 21 Menschen, über 500 werden verletzt, als es im Gedränge vor einem Tunneleingang zu einer Massenpanik kommt.
Southside 2007: Bei einem Sturm wird ein Sanitäter von einer umherfliegenden Zeltstange durchbohrt und stirbt.
Hurricane 2006: Kurz vor dem Auftritt von Muse zieht ein schweres Gewitter auf. Der Regen steht an manchen Stellen des Geländes kniehoch. Ein Discozelt wird zur Notunterkunft erklärt. Das Festival wird abgebrochen. Keine Verletzten.
Roskilde 2000: Neun Männer ersticken beim Pearl-Jam-Konzert, nachdem sie unter dem Druck von 50.000 zur Bühne drängender Konzertbesucher auf den Boden stürzen.
Woodstock III 1999: Tumulte gab es bei der zweiten Auflage des legendären Festivals vom ersten Tag an. Beim Auftritt von Limp Bizkit vergewaltigen mehrere Männer eine Frau direkt vor der Bühne. Eine Bühne geht in Flammen auf, Zuschauer zerstören Autos und Stände. Es kommt zu einem Polizeieinsatz.
Southside 1999: Marilyn Manson kommt berauscht auf die Bühne und geht nach 20 Minuten. Zuerst werfen die Zuschauer Schlamm. Dann stürmen sie die Bühne und zerstören das Equipment der Band.
1997 Düsseldorf: Beim 1000. Konzert der Toten Hosen wird ein 16-jähriges Mädchen aus den Niederlanden von den Massen erdrückt.
Altamont Free Concert 1969: Beim Konzert der Rolling Stones wird ein Zuschauer von den als Ordnern eingesetzten Hell’s Angels erstochen. Davor zog der Zuschauer eine Schusswaffe.
Berliner Waldbühne 1965: Nach 25 Minuten ist das Konzert der Rolling Stones vorbei: Die Zuschauer machen aus der Waldbühne Kleinholz. Danach Kämpfe mit der Polizei, die Wasserwerfer einsetzen muss. 80 Festnahmen, Dutzende Verletzte, ein Sachschaden von rund 300 000 Euro.