FEEL IT LIKE A SCIENTIST
Nötig hätte es Helios Creed nicht unbedingt, noch einmal unter dem Namen der Band anzutreten, die ihn bekannt gemacht hat. Der Gitarrist und Geräuschmanipulator ist seit 1985 als Solist unterwegs und hat vor drei Jahren mit seiner Platte GALACTIC OCTOPI den Beweis erbracht, dass er auf dem Gebiet des kakophonischen Schaffens immer noch eine führende Rolle spielt. Aber irgendwie hängt er doch an Chrome und den wilden Trips, die er von 1977 und 1982 zusammen mit Gründer Damon Edge losgetreten hat. Das Stück „Prophecy“ steht für das, was zu Chrome gehört. Massives Dröhnen, eine Stimme wie aus einer fernen Sphäre und ein über allem liegender aufgedrehter Gesang, der an Iggy Pop erinnert, begleiten eine Vorhersage, die nichts Gutes erahnen lässt. Ähnlich hatte es sich einst in „T.V. As Eyes“ zu Beginn des Meisterwerks HALF MACHINE LIP MOVES angehört. Der Flug, der in „Something In The Cloud“ nachgezeichnet wird, ist ein höchst unruhiger. Die Synthies wabern bedrohlich wie beim frühen, guten Gary Numan und zerfetzt wirkende Stimmen lassen auf desorientierte Außerirdische schließen. An diesem Song lässt sich erkennen, warum Chrome auch als Vorväter des Industrial-Rock gelten. ****1/2