Familien-Bande


Einen Film „über den Machtkampf zwischen Kindern und Eltern“ nennt der holländische Regisseur Ruud van Hemert seinen Debüt-Spielfilm. Und das Wort „Kampf“ ist noch milde, um die wüste Komödie“Familien-Bande“zu charakterisieren.

Familienvater John ist Hubschrauber-Pilot. Aus der Luft kann er beobachten, wie seine Frau mit ihrem Tennis-Lehrer anbandelt. Die Lage spitzt sich zu, als auch die 16jährige Tochter Madeion auf denselben Mann abfährt. Bruder Thijs bastelt ihr eine handliche kleine Bombe, um die Rivalin „Mutter“ auszuschalten.

So werden die Eltern am Morgen im Schlafzimmer recht lautstark geweckt. Rußgeschwärzt wanken sie aus dem Haus. Derweil präpariert der kleine Thijs das elterliche Auto. Als es der Vater benutzen will, birst es in zwei Teile.

Die genervten Eltern denken an ein Erziehungsheim für die lieben Kleinen. Daraufhin verbarrikadieren die Teenager sich im Gartenhäuschen mit Stacheldraht. Für die Eltern gibt es wieder ein böses Erwachen, denn die jüngere Generation greift jetzt zu chemischen Kampfmitteln. Die Mutter bricht sich in der Folge ein Bein, der Vater alarmiert seine befreundeten Hubschrauberpiloten …

Regisseur van Hemert cool zu dem Familien-Chaos: „Der Film zeigt, wie abhängig Kinder eigentlich sind. Nichts können sie selbst entscheiden.“

Mit der Realität hat der Kampf zwischen den Generation in dieser Weise nur sehr bedingt zu tun. Noch einmal van Hemert: „Das finde ich das Schöne an meinem Film – ohne die Überzeichnung wäre der Film sicher uninteressant!“