Ex-Groupon-Chef Andrew Mason veröffentlicht Album
Nach seinem Rauswurf kehrt der Start-Up-Gründer mit dem „motivierenden“ Album HARDLY WORKING zurück.
Jetzt sind es also nicht mehr nur ehemalige Reality-Show-Kandidaten und Moderatoren, die es mit der Musik versuchen. Nun auch Gründer von Start-Ups: Nachdem der Chef des Schnäppchen-Portals Groupon im Februar aus seiner eigenen Firma gejagt wurde, kehrt Andrew Mason nun mit einem eigenen Album zurück – der doppeldeutige Titel: HARDLY WORKING (etwa „kaum funktionierend“ aber auch „kaum arbeitend“).
Auf seinem Blog beschreibt Andrew Mason seine Musik als „motivational business music“. Mit Songs wie „Look No Further“, „The Way To Work“ oder „My Door Is Always Open“ richte er sich vor allem an junge Menschen, die gerade ins Berufsleben einsteigen. „Ich habe erkannt, dass es eine großen Bedarf gibt, kaufmännische Weisheiten in einer Form zu präsentieren, die der jüngeren Generation leichter zugänglich ist“, schreibt Mason weiter. Ein echter Gutmensch?
Wohl kaum. Seit Jahren ist Mason als Exzentriker mit schrägem Humor bekannt. 2010 lehnte er ein Sechs-Milliarden-Dollar-Kaufangebot von Google ab, um stattdessen per Twitter um Spenden für seine Firma zu bitten. Sein infantiler Führungsstil brachte ihm 2012 den Titel „Worst CEO of the Year“ des US-Newsnetworks CNBC ein. Nach seinem Rauswurf im Juli schrieb er einen offenen Brief an seine ehemaligen Mitarbeiter: „Nach viereinhalb intensiven und wunderbaren Jahren als CEO von Groupon habe ich mich entschieden, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Nur ein Scherz: Ich wurde heute gefeuert.“
Auch sein neues Album kann kaum mehr sein als ein Scherz. Textzeilen wie „If you’re seeking business wisdom / You don’t need no MBA / Look no further than the beauty / That surrounds us every day“ („Look No Further“) mögen das beweisen. Doch scheint der exzentrische Mason über gute Überredungskünste zu verfügen: Als Produzent konnte er den Grammy-Nominierten Don Gehman gewinnen, der unter anderem mit John Mellencamp und R.E.M. arbeitete. Der aber ließ sich scheinbar von Masons verschrobenem Humor anstecken und produzierte ein Mini-Album, das auch musikalisch kaum ernst zu nehmen ist – Blaupausen-80ies-Poprock, der auf sehr verstörende Weise an die Alben von Bruce Willis erinnert. Hört selbst.