ESC: Darum gibt es die Big Five und das sind die Änderungen 2024
Warum dürfen Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien direkt ins große Finale?
Insgesamt fünf Länder mussten seit 1996 nicht mehr durchs Halbfinale beim Eurovision Song Contest – sie durften sich direkt im Grand Finale beweisen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Big Five, ganz konkret um Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Aber warum ist das eigentlich so?
Zum einen ist der Grund finanzieller Natur: Es handelt sich bei den Big Five nämlich um die größten Geldgeber des ESC. Diese Länder zahlen bislang am meisten in den Topf des European Broadcasting Union (und damit des ESC) ein. Und der andere Grund für die direkte Platzierungen: Sie sorgen nachgewiesenermaßen auch für die stärksten Einschaltquoten am Finalabend.
So kam es 1966 zu der Big-Five-Regelung
Das norwegische Fernsehen „NRK“ forderte 1996 diese Art der Regelung, da sich Deutschland damals nicht in der internen Vorrunde für den großen Abend qualifizieren konnte. Die durch das norwegische Fernsehen angeworbenen Sponsor:innen beschwerten sich im Anschluss über die fehlenden Zuschauer:innen beim Finale und so konnten geplante Einnahmen nicht generiert werden – es entstand ein großes Loch im ESC-Geldbeutel. Genauso lief es auch, wenn mal Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien früher als gedacht aus dem Contest ausscheiden mussten. Und das, obwohl die Länder auch ohne ihre eigenen Kandidat:innen im Finale die Veranstaltung im TV übertrugen.
Ohne die Teilnahme der Big Five bei der Hauptshow gab es also einen derart merklichen Abfall in der Zuschauer:innenquote, dass man schaute, wie man dem entgegenwirken kann. Und letztlich stellte sich heraus, dass dies eine Frage des Geldes war.
Finalist:innen müssen nun trotzdem im Halbfinale auftreten
Dieses Jahr hat das Gastgeberland Schweden jedoch eine Regeländerung bzw. -justierung vorgenommen. Die schwedische Fernsehgesellschaft „SVT“ verkündete: Die Big Five sowie Schweden werden 2024 erstmalig auch in den beiden Halbfinalen in voller Länge live auftreten müssen.
Somit werden im ersten Semifinale Deutschland, Schweden und die Briten am 7. Mai neben der Konkurrenz zu sehen sein. Im zweiten Halbfinale, am 9. Mai, gibt es dann Frankreich, Italien und Spanien in Gänze auf Augen und Ohren. Das ändert zwar nichts am bereits gesicherten Finale-Einzug der fünf Länder, jedoch gibt es ein mehr für die Zuschauer:innen zu gucken.
„Wir glauben, dass diese Änderung den Big Five und dem Gastgeberland im großen Finale mehr Chancen einräumt, da sie nun die Möglichkeit haben, im Halbfinale in echt auf der Bühne zu stehen“, erklärt ESC-Managerin Ebba Adielsson die Neuerung auf der Website des Musik-Wettbewerbs. „Es ist auch ein Gewinn für das Publikum in der Arena und für die Zuschauer:innen zu Hause, da sie alle Künstler:innen, die in diesem Jahr antreten, vor dem großen Finale live sehen können.“