Er steht auf Rhythm’n’Blues und Soul. Auch deswegen sieht Wolf Maahn sich als Soul Maahn der deutschen Musikszene.
Bedächtig formuliert der baumlange Kölner seine Statements. Dabei fixiert er einen Punkt auf dem Tisch. Erst muß er sicher sein, daß die richtigen Worte gefunden sind, dann erst hebt er den Blick und schaut dem Gegenüber direkt in die Augen. Der „Soul Maahn“ – so der Titel seines aktuellen Albums – ruht in sich selbst. Die hektische Aufgeregtheit der bunten Viva-Welt ist ihm fremd. Als Musiker steht er für Kontinuität und Bodenständigkeit. Da paßt auch ins Bild, daß sich Maahn für sein neues Album vom Schalker Fußballprofi Yves Eigenrauch fotografieren ließ. Das war’s aber auch schon mit der deutschen Beteiligung an „Soul Maahn“. Denn das zeitgemäße, R’n’B-orientierte musikalische Design besorgten diesmal englische Studiocracks. Auf einem Track singt Maahn zudem englisch; es ist sein persönliches „Maahnmal“ für Soulman Stevie Wonder: „Einer meiner großen Helden. Als er mir die Verwendung seines ‚Sir Duke‘-Themas genehmigte, ließ er gleichzeitig anfragen, ob er meinen Song ‚Sir Stevie‘ für ein Tribute-Album benutzen darf. Darauf bin ich natürlich sehr stolz.“ Feine Sache, aber vom Schulterklopfen allein kann keiner leben – braucht Maahn, der seinen größten Erfolg mit „Irgendwo in Deutschland“ 1985 landete, noch Hits? „Ja klar. Und es ist verdammt schwierig, einen deutschsprachigen Hit zu landen, der nicht als HipHop oder dumpfer Stampfsong daherkommt.“ Wohl wahr. Die Aussichten für das Unternehmen Hitsingle sind folglich eher düster. Herrscht also Gevatter Schmalhans im Maahnschen Haushalt? Der 44jährige lacht lauthals: „Nee, macht euch um mich mal keine Sorgen. Mir geht’s prima, und ein Penthouse auf Ibiza oder so etwas brauch‘ ich schon gar nicht.“