Elton John
Elton John kann seinen Erfolg selbst noch gar nicht so richtig fassen. Noch vor kurzer Zeit waren Leute wie Eric Clapton, Leon Russell und Robbie Robertson unerreichbare Idole. Inzwischen bezeichnet man ihn selbst als Phänomen und gerade die obengenannten Musiker zählen heute zu seinen grössten Fans. Elton John wurde von vielen Seiten als das g rosse Wunder des Jahres 1971 bezeichnet. Das mag zwar etwas voreilig klingen, die Behauptung ist jedoch in der Tat gar nicht so abwegig, wie es scheint. John verfügt über alle Kapazitäten, die nötig sind, um sämtliche Hindernisse mühelos zu nehmen. Noch diesen Monat startet er eine Amerika-Tournee, die er mit einem dreiwöchigen Urlaub auf Hawai koppeln will. Mitte Sommer ist er wieder in Europa, aber Anfang Oktober hat er dann wiederum Verpflichtungen in den U.S.A. Kürzlich hatten wir Gelegenheit, ihm ein paar Fragen zu stellen. Er war gerade mit Fernsehaufnahmen beschäftigt und die Presseleute wimmelten um ihn herum. Ihn schien das jedoch nicht im geringsten zu beeindrucken, er sass ziemlich apathisch in seinem Sessel und beantwortete geduldig unsere Fragen. Über die Tournee, die er im vergangenen Jahr mit dem Songwriter Bernie Taupin und ein paar anderen Musikern unternommen hat, sagt er folgendes: „Wir haben neun fantastische Wochen erlebt, aber ich war ganz zufrieden, als wir hinterher wieder zuhause waren. Ich war nämlich in meinem ganzen Leben noch nie so müde, wie nach dieser Tournee“. Elton vergisst nie, die Namen der Leute zu erwähnen, die zu seinem Erfolg beigetragen haben: Bernie Taupin (ohne ihn wäre Elton sowieso nichts geworden), Gus Oudgeon (Producer) und Paul Buckmaster (Arranger). Elton und Bernie haben sich vor drei Jahren kennengelernt und beschlossen, zusammen Musik zu machen. Bernie schrieb damals Texte äla Humperdinck und Elton sorgte für den musikalischen Teil. „Das war jedoch alles sehr schlecht und wir merkten bald, dass wir unseren Kurs entschieden ändern mussten, wenn wir es zu etwas bringen wollten“, meint Elton heute. Noch diesen Monat erscheint sein erstes Live-Album auf dem Markt, das viele eigene Stücke, aber auch diverse Kompositionen anderer Leute enthalten wird. Ausserdem komponierte Elton die Musik für den Film „Friends“, wobei er von Paul Buckmaster unterstützt wurde. Vor seinem plötzlichen Durchbruch verlief seine Karriere eigentlich ziemlich ruhig. Er fing als Organist in einem Soul-Orchester an, danach folgte die schon erwähnte Humperdinck-Periode. Ober diese Umwege landete er dann zum Glück eines schönen Tages doch noch auf der richtigen Konzertbühne. Das Duo John/Taupin liefert tadellose Arbeit, die Texte passen sich auf hervorragende Weise der Musik an und oft auch umgekehrt. Elton John hat ein breites Publikum und das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für andauernden Erfolg*