Ein neuer Rekord: 14 Tage spielte Elton John an einem Streifen in Londons bekanntem Musik-Tempel, Abend für Abend mit 3000 Leuten ausverkauft.
Die Bühnendekoration erwies sich im Vergleich zu früheren Konzerten z.B. rrut Ray Cooper – eher als schlicht. Einzig auf einer riesigen Video-Leinwand wurden gelegentlich die Initialen der Musiker in Leuchtschrift eingeblendet. Dafür stolzierte der Meister in prachtvoller Montur auf: schwarze Lack-Reitstiefel, purpurblaue Satin-Hose, eine blütenweiße, üppig verschnörkelte Feldmarschall-Jacke, den Kopf zierte eine blendendweiße Kapitänsmütze.
„Ladies and Gentlemen, seine Exzellenz, der Pop-Marshall Reginald Kenneth Dwight“ Doch bevor der kleine, pummelige Tasten-Virtuose in die Vollen ging, kurvte zunächst eine Gruppe von schwarz-weiß befrackten Herren auf die Bühne. Mit gichtigen Fingern bemühten sie sich, ihren Instrumenten „originelle“ Rockabilly-Klänge zu entlocken, Entsetzlich.
Anders der Pop-Marshall: Mit dem ersten Akkord setzte er die.Marschroute des Abends fest: It’s only rock’n’roll… und wir liebten es. Selten habe ich den Fußball-Sponsor in solch aufgekratzter Spiel-Laune und strammer Kondition erlebt. Nur Volldampf! Die Band mit Nigel Olsson (dr), Davey Johnstone (g) und Dee Murray (bs) – ein eingespieltes E.J.-Team seit Jahren – machte Druck wie Schmidtchen in der Boxerbude.
Sehr früh fegte einem der „Pinball Wizzard“ durchs Ohr, dazu Frischmacher aus den letzten LPs plus Power-Oldies. Elton übertrumpfte sich mit rasanter Finger-Akrobatik und olympischen Körpereinlagen: E.J. auf, unter, neben, hinter, vor und im Piano. Bei „Benny And The Jets“ flog gar der Klavierhocker in die Kulissen. Nur wenige Verschnaufpausen gönnte der Meister Publikum und Band. Solo am Piano verabreichte er melodischen Süßstoff: „Song For Guy“, „Blue Eyes“.
Das Finale eskalierte schließlich in eine fetzende Rock’n’Roll-Show: „Rocket Man“, dazu ein ausgedehntes Medley aus „Whole Lotta Shakin’/“I Saw Her Standing There“/“Twist And Shout“.
Bravourös! Don’t shoot at this piano man!
