Eloy – Auf Harvest Label
Als ‚Eloy‘ bezeichnete H. G. Wells, Autor surrealer Romane in seinem Buch ‚Die Zeitmaschine‘ diejenigen Menschen, die in 800.000 Jahren leben werden. ‚Eloy‘ nennt sich auch eine erfolgreiche, progressive Band aus Hannover, die es sich u.a. zur Aufgabe gemacht hat, futuristische Visionen wie die von H. G. Wells in musikalischen Klängen auszudrücken.
Seit Mai 1970 sind Frank Bornemann, Manfred Wieczorke und Wolfgang Stöcker schon zusammen, damals allerdings spielten sie mit zwei weiteren Mitgliedern als Quintett und reiner Gitarrenbesetzung noch nicht jene Musik, mit der sie heute zu einer arrivierten, progressiven Band geworden sind. In mühsamen Anfängen als Diskotheken-Gruppe gelang Eloy weder der grosse Durchbruch noch finanzieller Gewinn, denn die immens teure Anlage der Gruppe verschlang die geringen Gagen, die eben in Clubs und Diskotheken zu verdienen sind. Auch eine Single namens ‚Walk alone/ Daybreak‘ sowie eine LP, die unter starkem Zeitdruck aufgenommen wurde, konnten wegen der ungünstigen Begleiterscheinungen nicht die Qualitäten offenbaren, die eigentlich in der Gruppe steckten. Unter tragischen Umständen verlor Eloy zudem ihren Drummer wie auch ihren Leadsänger. Doch Frank, Manfred und Wolfgang hielt endurch und fanden in Fritz Randow der geeigneten Musiker, um sich wieder zu vervollständigen. Von da an drehte sich die Musik der Eloy um 180 Grad, weg vom Bekannten, hm zu neuen Ideen und neuen musikalischen Aussagen. Zur Erweiterung ihres Sounds schaffte sich die Goruppe eine Hammond-Orgel an und Gitarrist Manfred lernte innerhalb weniger Wochen ganz enorme Klänge aus ihr zu zaubern. Das aligemeine Echo auf Eloy’s neuen Stil Hess nicht lange auf sich warten. Beim 2. British Rock Meeting in Germersheim im Mai 1972 waren 70 000 Zuschauer von den teils äusserst sensiblen Klangwogen der Gruppe begeistert. Mit Pink Floyd, Humple Pie, Doors und Atomic Rooster waren sehr populäre angloamerikanische Gruppen bei diesem Festival zugegen – trotzdem konnte sich Eloy in dieser Parade der Stars behaupten, was um so mehr für die Güte ihrer Musik spricht. Auf eigene Faust, ohne finanzielle Zwangsjacke und technische Kompromisse, produzierte Eloy kürzlich ihr zweites Album mit dem Titel ‚Inside‘. Eigentlich ist dies ihre erste LP, denn erst mit ‚Inside‘ kann die Gruppe ihre heute gültigen, wahren musikalischen Vorstellungen präsentieren. Wenige Tage nach Beendigung der Aufnahme wurde die EMI Electrola auf die Gruppe aufmerksam und nahm sie spontan unter Vertrag. Im Januar/Februar 1973 erschien ‚Inside‘ auf dem weltweit vertriebenen Label ‚Harvest‘. Damit dürfte Eloy am Ziel ihrer Wünsche sein: ein gutes Album, Anerkennung beim Publikum und bei den Kritikern, also Erfolg auf der ganzen Linie. Eloy, das sind:
Frank Bornemann – Gesang, Gitarre, Percussion
Manfred Wieczorke – Gesang, Gitarre, Orgel, Percussion
Wolfgang Stöcker – Bass, Percussion
Fritz Randow – Schlagzeug, Gitarre, Flöte, Percussion