Überraschung für das Publikum, den NDR, Universal, Barbara Schöneberger und die plötzliche Gewinnerin gleichermaßen: Vorentscheid-Sieger Andreas Kümmert will nicht zum Eurovision Song Contest nach Wien.
Der deutsche Vorentscheid darüber, wer als „Unser Star für Österreich“ beim Eurovision Song Contest 2015 in Wien antreten soll, endete am Donnerstag mit einem Eklat: Der durch telefonische Publikumswahl gewählte Gewinner Andreas Kümmert trat seinen Platz überraschend an die zweitplatzierte Ann Sophie ab. Somit ist es die 24-jährige Hamburgerin, die Deutschland am 23. Mai 2015 beim Eurovision Song Contest mit ihrem Song „Black Smoke“ repräsentieren wird.
Zum Ende der Liveshow, als die Publikumswahl feststand, wollte Moderatorin Barbara Schöneberger dem Gewinner Andreas Kümmert gratulieren. Der druckste kurz herum, um dann zu erklären, dass er nicht in der Verfassung sei, die Wahl anzunehmen und Ann Sophie für diese Aufgabe ohnehin besser geeignet sei. Das Publikum reagiert mit Buhrufen. Das sei ja jetzt wohl „ein Coitus interruptus der schlimmsten Sorte“, kommentiert Schöneberger erst, um Kümmert danach sofort aus der Schusslinie zu nehmen. Sie wolle ihn jetzt nicht festnageln, die Wahl doch anzunehmen, damit er den nicht ein paar Tage später erst abtrete.
Was Andreas Kümmert konkreter zu dieser Entscheidung führte, ist bisher nicht bekannt. Im Vorfeld der Sendung soll der 28-jährige Sänger, der 2013 die dritte Staffel von „The Voice Of Germany“ gewonnen hatte, mit hohem Fieber gekämpt haben. Auch der NDR und Kümmerts Plattenfirma Universal haben offenbar von nichts gewusst.
Der 60. Eurovision Song Contest findet dieses Jahr am 23. Mai 2015 in Wien statt, weil die Vorjahressiegerin Conchita Wurst 2014 in Kopenhagen für Österreich antrat. Der letzte deutsche Sieg liegt fünf Jahre zurück: 2010 gewann Lena Meyer-Landrut überraschend mit ihrem Song „Satellite“.
Hier die ESC-Absage von Andreas Kümmert:
Und hier Kümmerts mutmaßliches Vorbild:
