Editors
Birmingham gratuliert der Hamburger Club-Institution zum 15]ähri- gen. Zur Feier des Tages mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit.
Das Molotow. Ein geschichtsträchtiger Ort am Hamburger Spielbudenplatz. Eine Institution seit – momentan sind Jubiläums-Festwochen – 15 Jahren. Nostalgieträger und Qual gleichermaßen. Die Thermais spielten hier bei ca. 75 Grad Celsius und 300 Prozent Luftfeuchtigkeit. Wir Fans konnten hinterher ihre Kleidung auswringen. Legendär. Auch Editors-Gitarrist Chris Urbanowicz zeigt sich vor Konzert beeindruckt. .Ja. das wird sicher warm hier drin. Vielleicht spielen wir besser oben ohne. Doch dann bleiben alle angezogen, gerockt wird die Menge auch ohne Stripeinlage. Sänger Tom Smith ist ein großartiger Entertainer, macht lustige Hebe-Figuren mit seiner Gitarre, schreit das Publikum an, das frenetisch zurückbrüllt, tanzt wie ein Derwisch und singt hervorragend. Kaum zu glauben, daß diese Band seit neun Monaten permanent tourt: Sie haben Spaß, als sei es ihr erstes Konzert. Heimlicher Höhepunkt: ein Stereolab-Cover („French Disko“). Sie schaffen es, die Essenz des Songs zu erhalten und ihn sich gleichzeitig zu eigen zu machen. Das Quartett aus Birmingham meistert diese selbstgesteckte Hürde mit Bravour. Und auch die ewigen Vergleiche mit Interpol dürften nun ein Ende haben. Während die New Yorker live einen Statik-Preis gewinnen könnten, wird hier zwischendurch auch mal sympathisch ausgerastet. Nach dem Konzert sind alle naßgeschwitzt und glücklich. Und Gitarrist Chris bringt es auf den Punkt: „Toller Club! ich bin mir sicher, daß es in einem größeren Laden nicht so, äh, intensiv hätte sein können.“ Und deshalb bleibt man auch gern zur Aftershowparty.
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