musizierende; 2006 die beste Ersatzdroge für das so genannte —- Musikfernsehen, in dem Musik leider keine Rolle mehr spielt. Mit diesen zehn Exemplaren kam man jedenfalls gut durchs letzte Jahr.
1) Kaiser Chiefs, employment (Ufa Home Entertainment). Witzigkeit kann nerven, Cleverness kann unerträglich bemüht wirken. Aber nicht bei Kaiser Chiefs: Die präsentieren auf employment 206 Minuten lang Charme, Komik und ganz wunderbare Musik.
2) The Minutemen, we IAM ECONO (Plexi Films/Indigo). Die Geschichce der legendären US-Punks, iebevoll und uneitel zusammengestellt aus Archivmaterial, unterhaltsamen Interviews mit Bandmitgliedern und Weggefahrten sowie jede Menge Anekdoten.
3) Gorillaz, demon days live (Capitol/EMI). Virtuelle Band, lebenspralles Konzert: aufgenommen in Manchester mit Gospelchor, prominenten Gästen und kleinem Orchester. In der Ehrenloge sitzen gar zwei echte Cartoon-Gorillaz
4) Tied &.Tickled Trio, a.r. c.
(Morr Music/Hausmusik/Indigo). Grandioses Live-Statememder Freigeister, die Pop, Dub und Jazz von tradiertem Ballast erlösen. Ein paar denk- bis merkwürdige Interviews gibt’s dazu.
5) Slade, the very best of (Universal). Der Karriereabriss der britischen Glamrock-Legende.
Für Britpop-Nostalgiker unentbehrlich, für interessierte Spurensueher eine Entdeckung – schnörkelloser Prä-Punk, der auch heute noch rockt.
6) The Notwist, on/off record (City Slang). Wer schon immer wissen wollte, wie eine Platte aufgenommen wird und warum das Popstardasein dann doch kein so leichtes ist: sehenswerte Doku über und nette Liebeserklärung an The Notwist.
7) Seeed, live (Warner). Auf diese Konzertmitschnitte spricht jeder Bewegungsmelder an: Die Berliner Groovemaschine brilliert mit der richtigen Mischung aus Lässigkeit und Perfektion. Tanzmusik für ein ewiges Sommermärchen.
8) Maximo Park, foünd on film (Warp/Rough Trade). Ein Live-Mitschnitt aus der Brixton Academy, jede Menge Clips, Raritäten, eine Tour-Doku und obendrauf ein wenig Filmkunst. Nicht schlecht für eine Band, die noch ziemlich am Anfang steht.
9) Pete Doherty, whothe f**k IS PETE doherty? (Sony BMG). Ja, wer zum Fuck ist er eigentlich? Diese DVD gibt ein wenig Aufschluss über das Genie, den Messie, den Drogensüchtigen und das Boulevard-Opfer Doherty.
10) Eels, EELS WITH STRINGS (Image/Sony BMG). Aale mit Geigen – nicht gerade das Frühlingsfest der Rockmusik, aber ein reichlich intensiver Konzertmitschnitt. Abgerundet mit seltsamen Doku-Fetzen und ebensolchen Interviews.
