„Downsizing“-Kritik: So wird man reich und rettet den Planeten
Kleiner Mann, was nun? Alexander Payne betritt Welten, die noch keine Komödie davor gesehen hat.
Man hört das ja oft, dass jemand glaubt, seinen Augen nicht trauen zu können. Das gilt für „Downsizing“ weniger in Bezug auf die Bilderwelten, die der Film entwirft, als vielmehr für die radikale Art, wie er völlig andere erzählerische Wege geht, um zutiefst menschliches Kino zu machen. Nichts macht der Film so, wie ich es erwartet hatte. Weil er mir Figuren näher bringt und eine Handlung erzählt, die ich so noch nicht kannte.
Serbische Playboys und norwegische Wissenschaftler
Das Setup ist wie die Einlösung eines Versprechens. Es ist ein filmisches Highlight, wie der Bewegungstherapeut Paul Safranek, der so unbedeutend ist, dass niemand seinen Namen richtig aussprechen kann, sich schrumpfen lässt – eine aberwitzige Sequenz, die Lust macht auf das, was kommen wird.
Ich will ja nicht zu viel verraten. Aber weil in der kleinen Welt alles anders kommt, als es die ersten 30 Minuten des Films verheißen, weil Paul auf einmal auf sich allein gestellt ist, in einem schäbigen Apartment und keinem Palast lebt, weil sich auch sonst keine seiner Hoffnungen erfüllt und sein Leben stattdessen noch kleiner geworden ist, muss ich doch anmerken, dass sich „Downsizing“ auf eine Entdeckungsreise begibt und selbst so neugierig wie seine Hauptfigur zu sein scheint, was da noch kommt. Serbische Playboys spielen eine Rolle, vietnamesische Putzfrauen und norwegische Wissenschaftler. Und die Zukunft der Menschheit. Welche Komödie hat das schon zu bieten? Man traut seinen Augen nicht.