DJ Friction: Schwaben are doing it for themselves
Selbst ist der Mann, noch selbster der vom Schwabenstamm – man soll ja Vorurteilen wie diesem nicht allzu weit trauen, und doch gibt es immer wieder Herrschaften, die sie bestätigen. Zum Beispiel DJ Friction. Hinter diesem Namen steckt Martin Welzer aus Warmbronn bei Stuttgart. Und der wundert sich: „Es gibt tatsächlich DJs, die können nicht einmal ein Mischpult bedienen, Welzer kann das nicht passieren. „Ich will meine Stücke auch selbst abmischen können“, sagt er. „Ich habe zu Hause mein eigenes Studio, da kann ich unabhängig arbeiten, wann und wie ich will an den Stücken herumbasteln. Und dazu muss ich natürlich die Geräte beherrschen – ich bin halt ein Kontrollfreak“, fügt der gelernte Maler noch schnell hinzu und gibt so dem schwäbischen Heimwerker-Ehrgeiz einen internationalen Anstrich. Wie er das auch auf seinem Album „Friction“ tut. Aus fleißigen Tüfteleien entsteht da eine urbane Instrumental-HipHop-Melange zwischen Disco, Funk und Jazz, die im Gegensatz zu „Science Friction“, dem ersten Alleingang des Freundeskreis-DJs, fast ohne rappende Gäste auskommt. „Das soll jetzt wirklich nicht zu ego-mäßig klingen aber ich wollte diesmal ein ‚richtiges‘ Solo-Album machen, auf dem ich – obwohl ohne Texte – etwas über mich erzähle, über meine Einflüsse, über meine Roots, die ja auch über HipHop hinausgehen. Mich interessieren alle Spielarten von DJ-geprägter Musik – Disco, Dancehall-Reggae, Techno, House und natürlich HipHop. Und davon wollte ich ein möglichst breites Spektrum abdecken.“
www.djfriction.de