Dimension, die dritte
Das Fernsehen, wie wir es heute kennen, ist schon fast Geschichte. Nachdem die dritten Bilddimension zum dritten Mal in der Kinohistorie Einzug in die Filmtheater gehalten hat, kommt 3D mit neuen Geräten nun auch nach Hause.
LG 47LX9500 TV
Mega-Kontrast von 10.000.000:1 – das Bild ist sehr intensiv und erstrahlt in knalligen Farben. Dafür sorgt eine auf die ganze Panelfläche verteilte LED-Hintergundbeleuchtung. Die Bildwechselfrequenz von 400 Hz sorgt für ruhige Bewegungsabläufe auf dem 47-Zoll-Schirm (119 cm). Sat-Schüssel-Besitzer gucken jedoch in die Röhre, denn es fehlt ein Tuner für Programme aus dem Orbit. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Shutter-Brillen. Zusätzliche Brillen kosten um 129 Euro. Gegen 350 Euro Aufpreis gibt es das Wireless-AV-Link-System AN-WL100E. An der Wand hängend benötigt der Flatscreen dann im Funkbetrieb nur noch Strom- und Antennenkabel. (Um 2.800 Euro) www.lg.com
Sony KDL-46HX805
Der 46-Zoll-Schirm (117 cm) generiert eine knackige Visualisierung. Mit großer Schärfe, klasse Kontrast und tollen Farben, obwohl sich die LEDs für die Display-Beleuchtung nur an den Rändern des Schirms (Edge-Light) befinden. Die 200-Hz-Technik sorgt für gleitende Bewegungen. 3D-Material wird mit großer Plastizität dargestellt. Praktisch: Ein Helligkeitssensor sorgt für automatische Anpassung der Bildeinstellungen an die Lichtverhältnisse der Umgebung. Für eine drahtlose Verbindung zum Home-Netzwerk bietet Sony ein USB-Dongle (80 Euro). Achtung: 3D-Brille (99 Euro) und die Einheit zur Synchronisation von TV und Brille (49 Euro) sind nicht inklusive. (Um 2.500 Euro) www.sony.de
Panasonic TX-P50VT20E
Selbst rasante Bewegungen auf dem Schirm bringen diesen 50-Zoll-Plasma-Screen (127 cm) nicht aus der Fassung. Mit gigantisch schnellen 600 Hz wechseln hier die Bilder. Das bedeutet: 300 Hz pro Auge machen jedem Ruckeln den Garaus. Besonders effektiv für eine brillante 3D-Darstellung. Und die beherrscht derzeit keiner besser. Via USB steht eine Aufnahmefunktion zur Verfügung. Vorausgesetzt, eine Festplatte ist angeschlossen. Über den SD-Kartenleser kommen Fotos und Videos. Mitgeliefert: Wireless-LAN-USB-Adapter. Zwei 3D-Brillen liegen ebenfalls im Karton, weitere kosten um 130 Euro. (Um 2.600 Euro)
www.panasonic.de
Samsung UE46C8790
Nur 2,6 cm tief ist der 46-Zoll-Schirm (116 cm), doch seine 3D-Performance ist alles andere als flach. Das Besondere: er rechnet 2D-Material in 3D hoch. Da es zur Zeit noch nicht viele 3D-Filme gibt, ein echtes Plus – ebenfalls bei TV-Sendungen. Das Bild ist von enormer Tiefe, die nach der 3D-Konvertierung sogar noch zunimmt. Der LED-Screen überzeugt mit tiefem Schwarz und leuchtenden Farben. Seine 200-Hz-Technik garantiert flüssige Bewegungsabläufe. Zudem steht eine Recordingfunktion zur Verfügung (in Kombination mit einem USB-Massenspeicher). Extrakosten für die Brille: ab 89 Euro (Um 2.800 Euro)
www.samsung.de
Neue Brillen
Ohne geht es nicht. Bis zum ersten erschwinglichen 3D-TV ohne Sehhilfen werden noch einige Jahre vergehen. Die Shutter-Brillen erinnern an futuristische Sonnenbrillen, sind recht bequem und selbst für Träger „echter“ Sehhilfen zu verwenden. Derzeit müssen Brille und TV von einem Hersteller sein, um zu korrespondieren, das reduziert die Auswahl. Übrigens: Eine brillenlose 3D-Technik zeigt schon heute die Oldenburger Firma Charisma. Aber zu welchem Preis! Jenseits der 10.000 Euro geht der Spaß los.
www.charisma-tv.de.
Neue Kameras
Um 3D-Produktionen fürs TV zu erstellen, bedarf es einer Kamera (Panasonic AG-3DA1), die mit zwei Objektiven aufnimmt – für jedes Auge eines. Sie stehen in einer dem Augenabstand nachempfundenen Distanz zueinander. Komplizierter wird auch die Arbeit des Kameramanns. Ein Tennismatch von oben betrachtet, liefert keinen überzeugenden 3D-Eindruck. Da muss die Kamera schon direkt am Netz der dritten Dimension hinterher jagen. In absehbarer Zeit wird es auch für Hobbyfilmer bezahlbare Doppel-Linsen-Kameras geben. Aiptek und Fujifilm wollen noch in diesem Jahr entsprechendes vorstellen.
www.aiptek.eu
Die Technik
Wie funktioniert 3D?
Grundlage der Technik ist die Stereoskopie. Unsere Augen sehen jeweils ein eigenes Bild, das leicht im Winkel verschoben ist. Das Gehirn ermittelt aus der Winkelverschiebung die räumliche Tiefe. Für einen echten dreidimensionalen Bildeindruck müssen dem linken und rechten Auge, die Bilder getrennt zugeführt werden. In den Anfängen des 3D-Kino (Anaglyphenverfahren) wurden die Bilder durch rot/grün Einfärbungen von einander getrennt. Entsprechend setzte man Brillen auf die Nase, deren Gläser in rot und grün getönt waren. Nachteil: Die ursprüngliche Farbinformation ging zum größten Teil verloren und die Bilder schienen praktisch schwarz/weiß. Heute werden so genannte Shutter-Brillen verwendet. Man schaut durch zwei Gläser, von denen in rasanter Folge immer abwechselnd eines undurchsichtig wird. Das geschieht so schnell, dass man den Prozess nicht bemerkt. Nun kommt der Trick für 3D-TV: Im Wechsel produziert der Fernseher Bilder für das rechte und linke Auge. Synchron dazu lässt die Brille das „rechts adressierte Bild“ nur zum rechten Auge und das „linke“ entsprechend zum linken durch. Voilà, wir sehen dreidimensional. Deswegen ist eine hohe Bildwiederholfrequenz des TVs von Vorteil. Je schneller das Umschalten, desto plastischer und klarer der 3D-Effekt.
2D-Kompatibel?
Die neuen 3D-Fernseher sind obendrein in Sachen herkömmlicher 2D-Visualsierung unschlagbar gut. Denn die Industrie baut ihre beste und schnellste Elektronik in die Geräte und die braucht nicht zwangsläufig 3D-Futter, um perfekt zu performen.
Kauf-Tipp
Wer sich im Handel einen 3D-Fernseher anschaut, sollte darauf achten, dass ihm das Licht der Leuchtstofflampen im Verkaufsraum nicht direkt in die Augen fällt, denn das 50-Hz-Flackern der Lampen stört den 3D-Effekt der TV-Geräte erheblich.