„Meine Motive, dieses Live-Video zu drehen, waren sehr persönlich“, berichtet Alanis Morissette rückblickend. „Ich wollte ein Andenken an die Zeit der Welt-Tournee 1995/96 haben. Etwas, das ich mir in fünf oder 40 Jahren noch anschauen kann, um in Erinnerung daran aufzuseufzen, zu erschauern, sentimental zu werden oder stolz darauf zu sein.“ Gott sei Dank sind die 90 Minuten von „Jagged Little Pill. Live“ nicht annähernd so rührselig wie die Schaukelstuhl-Visionen des 23jährigen Shooting Stars aus Kanada. Aus 220 Stunden Material filterten Morissette und Steve Purcell eine sehenswerte Dokumentation der wichtigsten 21 Monate einer der rasantesten Karrieren der 90er. Der Schwerpunkt liegt bei Live-Takes der Jagged Little Pill“ Songs, die ihrerseits zumeist eine Collage aus verschiedenen Konzerten sind. Ein Stück kann also in Melbourne anfangen und auf einer Bühne in Toronto aufhören – eine Technik, die oft genug in die Hose gegangen ist. Aber da Alanis Morissette nicht den Anschein möglichst perfekter Konzerte vortäuschen, sondern gezielt die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gigs hervorheben möchte, funktioniert es hier: „Da gab es Abende, an denen ich durch bestimmte Songs meine Wut ausdrückte. An anderen Tagen wiederum konnte ich meine Trauer oder mein Mitleid rauslassen“, erinnert sich Miss Morissette. Bei „Can’t Not“ und „No Pressure Over Capuccino“ erfreut sie ihre Fans mit zwei unveröffentlichten Songs. Zum Paket gehören aber auch Backstage-Impressionen, Interviews und ein paar TV-Ausschnitte besonders wichtiger Auftritte. Die limitierte Version des Videos enthält eine CD mit Live-Aufnahmen von „You Oughta Know“,“Perfect“ und „Wake Up“.
