Die ganze Wahrheit
Wer mit wem beim baddle-Creek-Label rummacht
Jetzt wird’s kompliziert. Im Programm von Saddle Creek, dem Label von Conor „Bright Eyes“ Oberst, aus Omaha, Nebraska, findet sich eine Handvoll Bands, deren Mitglieder wiederum teil- bis vollzeitbeschäftigt sind bei ein bis mehreren anderen Acts des Labels. Die „Hauptband“ ist Bright Eyes. Seit deren 2002er Album lifted or the story IS IN THE 50IL. KEEP YOUR EAR TO THE GROUND Wird Oberst als hoffnungsvollstes Songwriter-Talent der Gegenwart gehandelt. Zur Tour-Besetzung von Bright Eyes gehörten Orenda Fink und Maria Taylor von Azure Ray, Jennifer Lewis Rilo Kiley], Multiinstrumentalist Andy LeMaster [von Now It’s Overhead, bei denen wiederum Fink und Taylor fest angestellt sind], Clark und Todd Baechle von The Faint und Casey Scott, der auch bei Desaparecidos Bass spielt. In der Besetzungsliste von Mayday, der Band des Ex-Lullaby-For-The-Working-Class-Sängers und -Gitarristen Red Stevens tauchen die Namen Oberst, Fink, Taylor und LeMaster wieder auf. Die inzestuösen Band-Verflechtungen erinnern an die Jazz-Szene der Fünfziger, als sich Star-Leader nicht zu schade waren, weniger bekannte Musiker zu begleiten. Der Grundton der Saddle-Creek-Musik: intelligenter, melancholischer Indie-Pop/ Sadcore mit zarten elektronischen Elementen. Aus dem Schema brechen aus: Conor Obersts Hardcore/Punk-Band Desaparecidos und The Faint, die mit ihrem 2001er Album danse macabre einen Schwenk in Richtung achtziger-Jahre-Elektro-Pop machten.