Die Black Crowes sind pure Medizin – Wolf Maahn über „“The Southern Harmony And Musical Companlon“


Das Cover sieht aus, als wäre ein Album aus den frühen 70em wiederveräffentlicht worden. Sollte einer aus dieser Annahme heraus die Platte gekauft haben, so wird er nicht enttäuscht. Die Black Crowes klingen wie eine Mischung aus Bad Company und den Stones in der Mick-Taylor-Phase. Der spindeldürre Lead-Sänger Chris Robinson hat ein Zwei-Zentner-Organ und phrasiert so geil und heiß, daß es einem schlichtweg die Schuhe auszieht. Die Band schein! ausschließlich aus Vollblutmusikern zu bestehen, die diese Art von Rhylhm & Blues so geschmack- und stilsicher bedienen, als hätten sie .Gimmie Shelter* mit der Muttermilch eingesogen. Unter den Songs finden sich wahre Juwelen („Remedy“, Jhorn In My Pride‘), und die Lyrics haben geradezu geniale Momente („No Speak No Slove“). Aber all das ist nicht das Entscheidende. Was diese Platte und diese Band wirklich groß macht, ist die Talsache, daß sie keineswegs Seventies-Epigonen sind, sondern daß diese Musik und dieses Lebensgefühl wirklich aus ihnen selbst kommt; daran gibt es keinen Zweifel.

Die Black Crowes sind pure Medizin. Und ihr Erfolg in den Staaten zeigt, daß auch die 90er diese Medizin brauchen. Vielleicht mehr noch als die 70er.