Die Abfahrer
Beonfield sind für die Schönheit in der elektronischen Musik unterwegs.
In Zeiten, in denen die musikalische Umweltverschmutzung auch in der elektronischen Musik – ungeahnte Ausmaße annimmt, gibt es noch Horte der Ruhe. Einer davon ist das Compost-Label in München. Dort sucht Labelgründer Michael Reinboth seit Jahr und Tag nach der Schönheit in der elektronischen Musik. Ein Instrument für diese Suche ist Beanfield, ein Projekt, das Reinboth 1994 zusammen mit Jan Krause und Tobias Meggle auf die Beine gestellt hat. Da haben sich drei Klangtüftler gefunden, für die Stevie Wonder oder Marvin Gaye keine schlechten Menschen sind und für die Groove, harmonische Strukturen und Funkyness allemal wichtiger sind als alles „Schräge“. „Geräusche und Sounds gibt’s wie Steine am Meer , erklärt Michael Reinboth. „Es kommt uns nicht darauf an, besonders schräg oder hart zu sein, was musikalisch eigentlich ein Kinderspiel ist, jedenfalls keine besonders große Herausforderung. Ich glaube, dass Beanfield neben Carl Craigs Innerzone Orchestra, dem Cinematic Orchestra und anderen Projekten ein Vorreiter der Electronic Studio Band ist. Wir versuchen, Electronica und organische Musik homogen zu verbinden.“ Dass dieser Versuch geglückt ist, beweist das aktuelle Beanfield-Album „Human Patterns“ mit einer Mischung aus Funk, Soul, Fusion, Electro und Jazz. Nie klang elektronische Musik, die ja immer wieder als kalt verschrien wird, so warm wie hier. Menschlich eben. Und zum Abfahren schön.