Dergute Krieg


The Mooney Suzuki: Das nennt man wohl einen „clash of the cultures“ : The Mooney Suzuki sind eine Garagenrockband aus New York. The Matrix sind das Überpop-Produktionsteam aus Hollywood, zu dem Plattenfirmen ihre Marionetten schicken, damit ihnen dort so was wie Leben oder eine Identität, zumindest ein paar Hits eingehaucht werden mögen (Avril und Britney sind Stammkunden). Eine Kooperation dieser zwei Extreme „klingt nicht nur wie einer der größten Widersprüche der Rockgeschichte“, findet selbst Mooney Suzuki-Sänger Sammy James jr., „es ist wirklich einer.“

alive & amplified heißt das Ding nun jedenfalls; wer Von Bondies. Hives, Strokes und White Stripes mag, der macht hier nichts falsch. Ein bisschen vom herben Schrammelcharme haben sie zwar eingebüßt, dafüraber manches an Kommerzqualität hinzugewonnen, was das neue, große Label Columbia ja wohl auch bezweckte. „Ziel des Albums ist es gewesen, einen kreativen Konflikt zu suchen und ihn zu lösen. Das ist uns gelungen“, sagt Sammy. Natürlich ist das Ziel des Albums auch, The Mooney Suzuki aufs Verkaufs und Bekanntheitslevel besagter Konsorten zu hieven. In einem Interview mit MTV hingegen sagte Sammy: „Es war Krieg. Ich würde das niemals wieder machen „, was er nun relativiert. „Ja, es war ein Krieg. Aber es war ein guter Krieg.“ Dass die Fans der Band nun wie üblich Ausverkauf attestieren, ist keine Überraschung und macht auch nichts. „Ich gebe ja selbst zu, dass wir uns vom nackten, mageren Fünfnotenbtues der Anfangszeit gelöst haben und nun auch mit Computern arbeiten. Es wird garantiert Leute geben, die auve… als zu glatt, als geradezu unhörbar abtun werden. Aber von „Seltout‘ labern die Fans seit dem Tag, an dem wir uns einen Tourbus gekauft haben. “ Charmant und gut gelaunt ist erjedenfalls, der gut gelüftete Garagenrock von The Mooney Suzuki, die übrigens mit den Hives befreundet sind [„Wir fingen fast gleichzeitig in New York und in Schweden mit minimalistischer Rockmusik on, ohne was voneinander zu wissen. Es gibt wohl weltweite Zyklen der Musikgeschmöcker“]. Mit den Strokes hingegen verstehen sie sich nicht mehr ganz so gut, nachdem sie ihrem ehemaligen Aushilfsbassisten und Kumpel Albert Hammond Jr. zu verstehen gaben, dass er für den Job bei The Mooney Suzuki vielleicht doch nicht talentiert genug sei. Na ja, und dann sind da noch die Mädchen. In den Songs tummeln sie sich zu hunderten. „Ich singe vor allem deshalb so viel über Mädels“, sagt Sammy James jr, „damit endlich mal welche kommen. Bei uns im Umkleideraum hängen immer nur 40jährige Jungs mit Bierbäuchen rum, was fein ist, denn das zeigt, dass unsere Musik gemocht wird. Aber bitte, bitte, ein paar Ladies sind wirklich sehr willkommen! „