Der Nino aus Wien schenkt uns zu seinem neuen Album einen „Glücksbringer“
Das Lied ist eine Ode auf eine Blume, die bei allen Wirrungen der letzten zwei Seuchenjahre als Talisman dient – so zach das Leben auch ist.
Sowohl in der Alpenrepublik, als auch in deutschen Gefilden kratzen die Thermometer an der 30-Grad-Marke; das Leben verlagert sich ins Freie. So ist es wohl die Ironie der Geschichte, dass der Nino aus Wien gerade jetzt, am 24. Juni, sein zehntes Solo-Album EIS ZEIT veröffentlicht. Die darauf gebündelten Stücke können als Leidens-Chronik der vergangenen zwei Seuchenjahre gelesen werden. Sie erzählen von Isolation, Sehnsucht, Ausgangssperren, Einsamkeit, Langeweile – aber auch von Hoffnung.
„Als wäre es ein Corona-Konzert ohne Publikum gewesen“
Alle Titel hat der Liedermacher während der Corona-Pandemie geschrieben, „um auch diese nicht besonders inspirierende Zeit festzuhalten“, wie er auf Facebook verlautbarte. Eingespielt wurde die Platte in einem Kulturzentrum im Burgenland: „Das Album wurde schnell aufgenommen, in der Cselley Mühle, alles live. Live gesungen, live gespielt. Als wäre es ein Corona-Konzert ohne Publikum gewesen. Es ist das erste und vermutlich einzige und letzte Nino-aus-Wien-Album, auf dem jedes Lied unter 4 Minuten bleibt“, heißt es im Ankündigungstext.
Im Gegensatz zu seinem vorherigen Langspieler OCKER MOND hört man auf EIS ZEIT wieder Ninos Band musizieren. Vielleicht sind Raphael Sas, David Wukitsevits und pauT gar so präsent, wie noch nie in seiner beinahe 15-jährigen Laufbahn. Daraus ergibt sich das folgerichtige Klangbild: Rock > Folk.
Du musst nie eine Angst haben
Zu dem wohl schönsten der zwölf Stücke namens „Glücksbringer“ hat der Nino aus Wien zudem ein Musikvideo herausgebracht. Darin verwandelt Matthias Ofenböck durch seine Visualisierung eine von dem Musiker gemalte Pflanze in ein farbenfrohes Kaleidoskop. Das Lied ist eine Ode auf eine (möglicherweise metaphorische) Blume, die bei allen Wirrungen, die das Dasein mit sich bringt, als Talisman dient. Und es damit vermag, einem die Angst zu nehmen – so müde die Stimme, so trüb die Sinne, so zach das Leben auch ist.