David Sylvian


Das Album „Dead Bees On A Cake bestätigt Dauid Sylvian als Denker unter den Popkünstlern.

David Sylvian wirkt, als Mensch und als Musiker, wie der ewige Romantiker, der Vertreter einer längst vergessenen Epoche. Einer Ära, in der nicht lautes Geplapper, sondern ein bedeutungsschwangeres Schweigen einem Gespräch erst den rechten Nachdruck verlieh. So verwundert es nicht, daß Sylvians neues Meisterwerk „Dead Bees On A Cake“, sein erstes Album seit fünf Jahren, wie gewohnt keine Platte mit herkömmlichen Popsongs ist, sondern eine Sammlung atmosphärischer Stimmungsbilder, bei denen die Stille denselben Stellenwert besitzt wie die Melodie. Vor allem aber verfolgt Sylvian mit seinen Platten das hehre, beinahe vergessene Ideal von vollkommener Schönheit. Das war bei seiner früheren Band Japan schon so und auch bei seinen Kooperationen mit Holger Czukay und Ryuichi Sakamoto. „Schönheit“, flüstert der 40jährige Londoner, „existiert in allem. Es ist nur wichtig, sie wahrzunehmen. Schönheit ist vollkommenes Verstehen. Erst wenn man einmal etwas durchdrungen und dadurch verstanden hat, wird es schön. Schönheit ist universal. Sie hat nichts mit der Meinung des einzelnen zu tun. Und Kunst muß Licht ins Dunkel der Existenz bringen.“