David Lynch kann sein Haus nur noch mit einer Sauerstoffmaske verlassen
Wegen seines starken Zigarettenkonsums wurde bei dem Regisseur 2020 ein Emphysem festgestellt.
David Lynch hat mitgeteilt, dass er wegen seiner Lungenkrankheit sein Haus nicht mehr ohne Sauerstoffmaske verlassen und deshalb keine Projekte persönlich leiten kann. Vor vier Jahren, im Jahr 2020, diagnostizierten Ärzte beim Kultregisseur ein Emphysem, seine Lungenbläschen (Alveolen) sind so zerstört, dass der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid nicht mehr ausreichend stattfinden kann.
Der Filmemacher hat verraten, dass er bei allem, was anstrengender ist als ein Spaziergang in seinen eigenen vier Wänden, auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen sei. „Ich kann kaum noch durch einen Raum gehen. Es ist, als ob man mit einer Plastiktüte um den Kopf herumläuft“, beschreibt er sein Martyrium.
Eine lebenslange Sucht
Bereits im Alter von acht Jahren fing Lynch mit dem Rauchen an. Als er 1977 seinen ersten Indie-Film („Eraserhead“) herausbrachte, war das Qualmen bereits ein Teil seines Künstlerdaseins – und ein wiederkehrendes Motiv seiner Figuren, zum Beispiel in „Blue Velvet“ (1986) und der Mystery-Soap „Twin Peaks“ (1990-1991, 2017). „Ein wichtiger Teil meines Lebens war das Rauchen“, sagt Lynch gegenüber „People“, „ich liebte den Geruch von Tabak, den Geschmack des Tabaks. Ich liebte es, Zigaretten anzuzünden. Das gehörte für mich dazu, ein Maler und ein Filmemacher zu sein.“
Nach der Diagnose hing er noch zwei weitere Jahre an der Zigarette. Dann hörte er auf. „Ich sah die Zeichen […]: ‚Du wirst in einer Woche sterben, wenn du nicht aufhörst‘“, erzählt der 78-Jährige, „ich konnte mich kaum noch bewegen, ohne nach Luft zu schnappen. Aufzuhören war meine einzige Möglichkeit.“
Lynch ruft Raucher:innen zum Umdenken auf
Trotz des hohen Preises, den er für seinen lebenslangen Konsum zahlt, bereut Lynch nichts: „Es war wichtig für mich. Ich wünsche mir das, was sich jeder Süchtige wünscht: dass das, was wir lieben, gut für uns ist.“ In seinen Werken würden Glimmstängel und die daraus aufsteigenden weiß-grauen Rauchschwaden deshalb auch weiterhin vorkommen: „Ich habe nie daran gedacht, es zu verherrlichen. Es war ein Teil des Lebens. Einige Figuren rauchen, genau wie im richtigen Leben.“
Ungeachtet seiner Philosophie sollten Raucher:innen ihre Sucht reflektieren. „Denkt darüber nach. Sie können mit diesen Dingen aufhören, die Sie letztendlich umbringen werden“, sagt er, „ich bin es ihnen – und mir selbst – schuldig, das zu sagen.“