Dave macht mobil
Dave Stewart kann alles. Und Dave Stewart kann mit allen. Tom Petty, Mick Jagger, die Ramones, Daryl Hall, Stevie Wonder, sogar Bob Dylan hat sich das Multi-Talent schon zur Hilfe geholt. Sobald es bei den Eurythmics nichts zu tun gibt, trifft sich Dave mit der Creme des internationalen Rock. ME/SOUNDS war dabei.
Eine schwarze und eine weiße Mercedes-Limousine gleiten vorsichtig die enge Straße hinunter – —UFOs gleich, die einen Landeplatz im nächtlichen Mailand suchen. Schnurrend bleiben sie im matten Licht einer Straßenlaterne stehen. Die Insassen bleiben schemenhaft hinter den getönten Scheiben.
Aus dem ersten Auto löst sich ein hünenhafter Typ. verschwindet im Restaurant, wechselt in fließendem Cockney einige Worte mit dem Empfangschef, um dann zu entscheiden, daß die Luft rein sei. Dave Stewart und Annie Lennox verschwinden samt kleiner Gefolgschaft flugs in einem kleinen Hinterzimmer.
Es ist eine Schande, aber das Lokal hat eigentlich schon geschlossen, und der Küchenchef kann den hungrigen Stars nur noch zwei Pasta-Gerichte mit Fleischfüllung anbieten, also nichts für unsere überzeugten Vegetarier. „Was solls’s“, meint Annie Lennox und kitzelt den Schinken einfach aus den Nudeln. Dave begnügt sich mit einem Salat.
Dave Stewart (34) nicht zu mögen, fällt extrem schwer. Und wirklich, fast jeder in diesem Geschäft scheint ihn zu lieben. Er wehrte erfolgreich dieses Alt-Hippie-Flair ab, das ihm junge Schreiber in der Musik-Presse gelegentlich anhängen wollen. Er ist der Mann, mit dem jeder gerne arbeiten möchte. Und als wären die Eurythmics nicht genug, findet Stewart immer noch Zeit, mit führenden Megastars dieses Planeten zu spielen, sie zu produzieren oder für sie zu schreiben. Und sie schließlich auch noch davon zu überzeugen, ihr altes, verkrampftes Dasein aufzugeben und statt dessen ein wenig Spaß zu haben.
Ein „alter Hippie“ zu sein, ist in Wirklichkeit einer von Stewarts Aktivposten; es ist ihm einfach unmöglich, die Ruhe zu verlieren. „Ich bin fast immer guter Laune und laß mich durch nichts in Depressionen stürzen“, sagt er, „dagegen ändert sich Annies Stimmung ständig. Du weißt eigentlich nie, mit welcher Annie du es gerade zu tun hast. Du klopfst an die Tür, und sie sagt: „Hey, komm rein und trink eine Tasse Tee‘, und dann klopfst du am nächsten Tag an die Tür, und sie gibt dir eins auf die Nase“
Wie er schon oft genug in Interviews erzählte, verbrachte Stewart die 70er vorwiegend damit, das Geld, das er mit der schrulligen Rockgruppe Longdancer verdiente, komplett in Drogen umzusetzen. Er war voll auf Speed, er schluckte mehr als ein Jahr lang jeden Tag Acid, bis er sich nach einem Lungenkollaps einer Operation unterziehen mußte.
Er war für längere Zeit von der Rolle, erholte sich aber schnell, als er 1977 Annie Lennox in einem Londoner Restaurant entdeckte und sie auf
der Stelle heiraten wollte … Stewart mag vielleicht verrückt sein, dumm ist er sicher nicht.
Die Eurythmics wuchsen aus den Überresten der Tourists, einer Spät-70er-Band, mit welcher die Lennox/Stewartsche Partnerschaft zumindest in England bereits erste Chartssprünge schaffen konnte. Zu dieser Zeit hätte jeder auf die Frage, wer es aus dieser Band schaffen könnte, seinen letzten Pfennig auf „Pops freakiest Pin Up“ Annie Lennox verwettet. Von Dave Stewart sprach damals niemand.
Als sich Dave und Annie zu Beginn der 80er nach und nach ihre eigenen und eigenartigen Perspektiven zurechtlegten, begannen Stewarts Talente zu blühen. Er war es, der z.B. die revolutionären Drehbücher für die Videos von „Sweet Dreams“ und „Love Is A Stranger“ verfaßte. Rein zufällig schafften die Amerikaner auch noch ideale Voraussetzungen für die beiden, indem just zu dieser Zeit MTV auf die Schirme kam.
Das 83er Album TOUCH (mit den Singles „Who’s That Girl“ und „Here Comes The Rain Again“) katapultierte die beiden jedenfalls rund um den Globus und ließ sie auf der Erfolgsleiter immer schneller nach oben steigen, gipfelnd in den beiden letzten Alben BE YOURSELF TO-NIGHT und dem erstaunlich rockigen REVENGE.
In der Zwischenzeit hat Stewarts Kompositions- und Produktions-Pensum unglaubliche Ausmaße angenommen. Er hat mit Feargal Sharkey, Daryl Hall und Tom Petty, Dylan und Jagger, Geldof und den Ramones gearbeitet. Und — seine Stimme wird geheimnisvoll — da wären mehrere Projekte gewesen, an denen beide, sowohl er und Annie unter Pseudonym gearbeitet hätten, um nicht den Zorn der RCA auf sich zu ziehen, jener Firma, bei der die beiden unter Vertrag stehen.
Beinah genauso erstaunlich wie Stewarts Kapazität, als Katalysator bei den anderen Künstlern zu wirken, ist die Geschwindigkeit, mit der er arbeitet. Kein Wunder, daß er sich strikt an ein Fitness-Programm hält, auch wenn die Eurythmics auf Tour sind. So läuft er täglich zehn Kilometer — egal in welcher Stadt er sich gerade befindet. „Venedig war die Schwierigste“, murmelt er in seinen Bart.
In Dave Stewarts Suite im Mailänder Hilton steht ein kleines, batteriebetriebenes Casio, auf dem der Meister gerade mit neuen Melodien herumklimpert. Ein Tablett mit kaltem Tee und ein Plastikbeutel mit Demo-Cassetten von Bands, die gerne von Stewarts Publishing Company (mit dem sinnigen Namen „Anxious Music“) unter Vertrag genommen werden möchten. Dave leert den Beutel komplett auf den Boden und fängt an zu wühlen. Wäre genügend Zeit gewesen, er hätte sie mir alle vorgespielt! Dave, erzähl mir lieber, was einen erfolgreichen Produzenten ausmacht! Dave krault sich ein wenig seinen Bart, bevor er antwortet.
„Hauptsächlich ist das eine Person, die etwas auf ein Tonband bringt, was einen bestimmten Moment ausdrückt — das ist es, genau. Etwas, das beide, den Künstler und den Produzenten, zufriedenstellt, wo beide spüren, daß es den Funken der ursprüngliche Idee hat.“
So war’s zum Beispiel mit Tom Petty. Petty und seine Heartbreakers klebten schon mehrere Monate an einem Konzept-Album fest, das den Titel SOUTHERN ACCENTS tragen sollte. Nachdem er mehrere Jahre in Los Angeles gelebt hatte, wollte Petty seine Gefühle über Florida und den amerikanischen Süden zum Ausdruck bringen.
„Der Bürgerkrieg herrscht da unten immer noch“, meint Petty.“.Du kannst in einen Laden gehen und dort all diese Stickers kaufen, auf denen steht: ,Lee Surrendem! I Didn’t!‘ oder „Hell No. I Aint Forgetling“. Aber als sich das Projekt hinzog, schwand auch der Enthusiasmus der Band. Auftritt Dave Stewart, der Petty in irgendeinem Studio mehr per Zufall getroffen hatte. Bei einigen Drinks tauschte man Ideen aus. „Ich glaube, Tom hatte einfach die Nase
voll von der ursprünglichen Idee“, sagt Stewart, „auf einmal dache er:. Warum mache ich eigentlich ein Konzept-Album ? Warum mache ich nicht einfach die Musik, die ich mag?‘ Das Ganze gipfelte letztlich durin, daß ich neue Songs mit I’etty machte — und dabei hatten wir wirklich eine gute Zeit, denn für mich war das auch das erste Mal, daß ich mich längere Zeit in Los Angeles aufhielt. Ich fuhr unheimlich darauf ab, Thunderbirds zu fahren und mir die Nächte um die Ohren zu schlagen. Ich wußte nicht einmal, wie das geht — „hanging out“ oder „critising“. Und sie zeigten mir, wie man das alles macht — genau das, was man sonst nur aus amerikanischen Filmen kennt.
Die Band hatte ihr ganzes Equipment in einer Garage unter Pettys Haus; ich fand das ziemlich lustig, nachdem ich schon soviel über Garagen-Bands‘ in Amerika gehört hatte. Wir schrieben den Song ,Forget About Me nahmen ihn live in der Garage auf, die Bläser usw. wurden nachträglich aufgenommen.“
Das verschrobene „Don’t Come Around Here No More“ zeigt deutlich, wie weit Daves Verrücktheit gehen kann — auch dokumentiert in dem begleitenden Video. „Dave“, so erinnert sich Petty, „sitzt mit einer Sitar auf einem Pilz, was gar nicht mal so abgehoben ist, wenn du Dave kennst. „
Ihre Freundschaft wurde intensiv genug, daß Stewart sich in der Nachbarschaft ein Haus kaufte. Und bald schon mußte Petty lernen, welch unvorhersehbare Folgen es haben kann, wenn man Dave Stewart seine geheime Privatnummer anvertraut …
„Ich war in den Ferien auf Mauritius“, erzählt Stewart, „und fuhr mit dem Auto so in der Gegend herum. Da traf ich diesen Kerl, der auf einer Mauer saß. Er hatte eine selbstgemachte Gitarre um, auf der aber zwei Saiten fehlten. Die sprechen dort eine Art Französisch, gemischt mit Afrikanisch, das wiederum gemischt mit Englisch; aber wir konnten uns irgendwie doch verständigen. Und ich spielte ein wenig Bottleneck auf seiner Gitarre, was ihm scheinbar sehr gefallen hat.
Und dann fuhren wir meilenweit, bis wir diesen Laden fanden, der drei Pakete Gitarrensaiten aus den 50er Jahren halte, und ich kaufte sie und zog sie auf seine Gitarre, und er war völlig außer sich vor Freude. Er meinte: ,Du mußt mitkommen und meine Familie treffen.‘ So marschierten wir los zu einer Wellblechhiitte in dieser heruntergekommenen Gegend. Ich verstand mich blendend mit diesen Leuten, wir haben etwas gesungen, und sie waren wirklich glücklich, Besuch zu haben. Ich glaube auch nicht, daß sie in letzter Zeit sehr viele Gäste hatten.
Ich war mehr als drei Wochen dort und lernte die Leute gut kennen. Jedesmal, wenn ich vorbeikam, brachte ich etwas mit. Und dann fragte ich sie, was denn eine wirklich tolle Sache wäre, die sie brauchen könnten. Prompt kam die Antwort: ,Ein Telefon! Ein Telefon 1 .‘ Also kaufte ich ihnen dieses Telefon. Eine Leitung wurde gelegt, ja, und auf einmal hatten diese Leute Telefon. Also habe ich Tom Petty angerufen, und im Hintergrund schrie die ganze Bande ,Ayee! Wir haben ein Telefon!‘ und Petty meinte nur:, Verdammt noch mal, was geht hier eigentlich vor? Wo bist du überhaupt?'“
Doch zurück ins Mailänder Hotelzimmer. Stewart geht kurz raus, um ein Tape zu holen, das er mit Mick Jagger gemacht hatte. Er schließt zwei kleine Lautsprecher an den Walkman, stellt auf volle Lautstärke und hüpft im Takt zu einem mitreißenden Song namens „Let’s Work“ auf dem Sofa herum. „Die Vocals an dieser Stelle haben wir aufgenommen, als Jagger auf einem Trampolin sprang“, erklärt er. „Er ist wirklich hyperaktiv.“
Aber Jagger soll doch so eine diktatorische, schwierige Persönlichkeit sein, mit der das Arbeiten nun wirklich keinen Spaß macht? Man kann sich richtig gut vorstellen, wie der Herr im Studio herumtobt…
„Nun“, sagt Stewart, „wir haben nichts anderes getan, als uns lachend auf dem Fußboden zu wälzen. Und wir haben sechs komplette Tracks in sechs Tagen aufgenommen. Willst du noch mehr hören?“
Als Dave seine Gitarre in einem Song (von dem er meint, er klinge wie „Ruby Tuesday“) bewundert, wechsle ich das Thema zu den Ramones.
„Ich habe vor zwei Jahren eine Single für sie produziert. Was immer du mit denen im Studio machst, sie werden immer wie die Ramones klingen. Frag mich nicht, ich weiß auch nicht warum. Du kannst sie ein Cembalo oder eine Waschtrommelspielen lassen, sie würden immer noch genauso klingen.“
Und dann war da Daryl Hall. Stewart war Co-Produzent bei Halls letztem Solo-Album THREE HEARTS IN A HAPPY ENDING MACHINE, und wie gewöhnlich hat er auch ein paar Anteile an den Song-Credits. (Des Mannes Bankauszug muß in der Zwischenzeit aus allen Nähten platzen!) Der große, ernste Hall ist nicht unbedingt das, was man einen umgänglichen Kerl nennt, doch wieder einmal schaffte es Stewarts verrücktes Charisma, das Eis um den unterkühlten Soulmann zu brechen.
„Daryl und ich lachten manchmal wirklich Tränen“, erklärt Stewart, „und das ist gar nicht so verwunderlich, denn hast du solche ernsthaften Menschen einmal zum Lachen gebracht, ist das schon die halbe Miete. Er ist nicht ganz so, wie die Leute immer meinen, er ist nur sehr schüchtern. Hat er einmal Vertrauen, ist er wirklich sehr amüsant.
Ich erinnere mich, als wir in London aufnahmen, produzierten wir gerade den ,Song NextStep‘. Da ist eine Art indische Raga-Gitarre drauf, und T-Bone Wölk, Daryls Bassist, war ziemlich sauer auf Daryl und mich, weil wir eine Handvoll dieser Ü psychedelischen Pilze ins Studio brachten und sie “ aßen. Dieser Song, der ursprünglich so was wie ein J Arthur Baker Hip-Hop Tanzstück war, verwandelte o sich nun in einen indischen Raga. T-Bone meinte, £ wir waren ja total verrückt, und er würde so lange ins Pub gehen, bis wir wieder im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte wären.
Das war das einzige Mal seit Jahren, daß ich etwas genommen hatte, und das galt auch für Daryl. Kennst du diese kleinen Psilocybin-Pilze? Gott, sind die stark! Und dann gingen wir zurück zu meinem Haus, und jemand hatte Fischsuppe gemacht, und Daryl und ich hatten Appetit. Ich dachte plötzlich, mir wäre eine Gräte im Hals stecken geblieben, also endete diese Nacht damit, daß Daryl und seine Freundin in meinen Hals starrten. Aber sie halluzinierten und sagten, sie wären nicht sicher, ob da überhaupt etwas sei. Ich dachte, ich müßte sterben, und sagte:, Glaubt ihr nicht, daß ich ins Krankenhaus sollte?‘ Ich spürte diese Gräte wirklich.
So also gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Daryl Halt. Ich glaube, er will in Wirklichkeit aus seiner Haut raus. „
Es ist Stewarts Alter und sein eklektischer musikalischer Hintergrund, der ihn zu einem so vielseitigen Arbeits-Partner macht. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Entwicklung in der elektronischen Musik, war aber lange genug dabei, um ein Gefühl dafür zu haben, wie es denn sein müßte, wenn man Bob Dylan heißt. Es gibt einen Song namens „Under Your Spell“ auf Dylans letztem Album KNOCKED OUT LOADED, das teilweise mit Stewart im Eurythmics-Studio „The Church“ in London aufgenommen wurde. Die zwei haben auch 20 seltsame Stücke zusammengeschustert, die immer noch darauf warten, fertiggestellt zu werden. Dylan hat eine getreue Nachbildung des Church-Studios in seiner Heimat Los Angeles aufgebaut, so daß er und Stewart die Bänder ohne Probleme austauschen können. Stewart selbst hat auch noch eine „Church“ auf seinem kalifornischen Wohnsitz installiert.
Dylan hat im letzten Jahr London besucht, um mit Stewart zu arbeiten. Am ersten Morgen wollte er von seinem Bayswater-Hotel zu Stewarts Haus in Maida Vale. Dave gab Dylan die Adresse und wartete auf ihn. „Wir haben da Randoph Avenue, Randolph Square und Randolph Street, und ich wohne in der Avenue und dachte, er braucht verdammt lange, denn es war inzwischen schon eine Stunde überfällig. Aber ich zerbrach mir auch nicht gerade den Kopf, denn von solchen Leuten erwartest du sowieso nicht, daß sie pünktlich sind.
Irgendwann kam er dann auch, oberer warziemlich durcheinander, und ich fragte:, Was ist denn los?“ Da fing er an zu lachen und meinte: ,Nun, ich läutete bei Nummer 7 und fragte die Frau, die an die Tür kam, ob Dave hier sei. Und sie meinte, daß er zur Arbeit gegangen sei.‘ Ihr Mann muß wohl auch Dave geheißen haben. Und Dylan sagte: ,Das ist aber komisch, er bat mich doch, vorbeizukommen.‘ Und die Frau dachte: ,Der Mann sieht aus wie Bob Dvlan.‘ Und sie bat ihn, doch hereinzukommen. Also setzte ersieh und sie machte ihm Tee. Dann rief sie ihren Mann an und fragte, ob er vielleicht Bob Dylan eingeladen habe. Sie war wirklich etwas durcheinander, aber Dylan dachte immer noch, ich wäre nur kurz aus und müßte jeden Moment zurückkommen. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, bis die beiden begriffen, daß es das falsche Haus war. „
In Stewarts wandelnder Plastiktüte, gefüllt mit Cassetten, wäre genügend Material, mit dem der Schwarzmarkt seine helle Freude hätte. Er hat eine Aufnahme von Maria McKee (Lone Justice), wo sie „A Good Heart“ (sie hat den Song, den Feargal Sharkey voriges Jahr sang, geschrieben) auf dem Piano in Jimmy Iovines Schlafzimmer intoniert, mit kleinen Pausen, in denen sie heftig fluchend Popcorn aus ihren Zähnen fieselt. Und dann wäre da noch das historische Dokument, als Stewart „This 1s The World Calling“ mit Geldof aufnahm und plötzlich ein Regierungsabgeordneter in der Tür erschien und Bob beiseite nahm, um ihm zu eröffnen, daß er zum Ritter geschlagen
werden sollte. Tondokumente über die Geschehnisse, als Stewart Trauzeuge bei Bob und Paulas Hochzeit in Las Vegas war, sind glücklicherweise verlorengegangen…
„Ich habe ein ganz besonderes Band von Sievie Wonder“, strahlt Dave, „als wir ,There Must Be An Anget (vom Eurythmics-Album BE YOURSELF TONIGHT) aufnahmen. Stevie spielte ein Mundharmonika-Solo. Nun, das war schon eine seltsame Situation, ich sollte Stevie Wonder produzieren … Er muß meine Nenvsiiät gespürt haben und fragte mich: ,Wie klingt es denn?‘ Und ich sagte: ,Es klingt verdammt gut, und wenn du die Melodie gespielt hast, spiel doch einfach, was dir gerade einfallt für die nächsten 16 Takte.‘ Er meinte: ,Na gut‘, und fing an, ein völlig abgehobenes Sea Shanty-Solo zu bringen. Damit war das Eis gebrochen, wir lagen auf dem Boden vor Lachen.“
Für einen Workahohc auf den Gebieten Musik und Video war es nur eine Frage der Zeit, um herauszufinden, daß es da auch noch Hollywood gibt. Stewart verhandelt mit Warner Bros, wegen eines Film-Projektes namens TVP, wo er mit Willie Smax zusammenarbeiten will — jenem Menschen, der auch schon an den Animations-Sequenzen beim Eurythmics-Video „It’s Alright (Baby’s Coming Back)“ mitarbeitete. Der Film handelt von einer Gruppe junger Leute, die zu einem entfernten Planeten aufbrechen, der von dem „Ratings-Krieg“ zerstört wurde. Eine Art Gremlins mit Musik.
Stewart und der deutsche Produzent Conny Plank haben eine Menge musikalischer Kleingeräte entwickelt, die in dem Film auftauchen werden und nachher auch als Spielzeug in den Handel gehen sollen. Figuren wie Mr. Drum oder Mr. Bassman, die man dann auch koppeln kann, um elektronische Musik zu produzieren.
„Es wird die Welt erobern“, verspricht Stewart. Dave Stewart — Marketing-Zauberer und Spielzeug-Mogul? Bitte nicht lachen. Bei Mr. Stewart kann alles passieren!