Das wäre aber nicht notig gewesen
Der Musikexpress zieht die Ausrutscher der GroOen und Guten unter dem Teppich der Geschichte hervor.
Iggy Pop – Instinct (1988)
Zwei Jahre vorher war es wieder einmal David Bowie gewesen, der Iggy Pop aus der Vergessenheit gerissen hatte. Bowie produzierte „Blah Blah Blah“, und The Ig war mit Hits wie „Real Wild Child“ wieder im Geschäft. Der Nachfolger „Instinct“ sollte dann die ganz große Nummer werden. Iggy verpflichtete Bill Laswell, der Empfehlungen von Herbie Hancock, Mick Jagger und Motörhead mitbrachte. Das half aber nichts. Noch weniger geholfen hatte, dass Iggy Pop als Punk der ersten Generation ein zweites Mal Ex-Sex Pistols-Gitarrist Steve Jones, einen Punk der zweiten Generation, ins Studio holte. Denn Jones war in der Sonne von Los Angeles mittlerweile zu dem geworden, wovor er ein Jahrzehnt früher auf dem Höhepunkt der Punk-Revolution gewarnt hatte: ein satter, selbstzufriedener Mucker. Seine Gitarre klang wie die eines stadionrockenden „Axeman“ einer zweitklassigen Hairband aus den achtziger Jahren: gesichtslos, testosteronstrotzend, unerheblich. Das und die Texte, bei denen das „Na-na-na-na-na-na-na-na“ in „Strong Girl“ noch zu den erfreulicheren gehörte, machte „Instinct“ zu einem stinknormalen Hard-Rock-Album. Keine Spur von Punk.