Das sind die besten Apps für Musiker: Gehörtraining, Pad-Matrix und DAW
Das sind die besten Apps für Musiker, mit denen Ihr auch unterwegs produktiv sein und Eure Kreativität voll ausnutzen könnt.
Die Motivation zu Beginn eines Musik-Projekts ist unglaublich wertvoll und liefert viel Energie, die man besonders zum Start ins Vorhaben gut gebrauchen kann. Blöd nur, dass die einen oft unerwartet und in den unmöglichsten Situationen findet und sie meistens ja doch nur ungenutzt flöten geht. Mit diesen Apps können Musiker, Produzenten, Kreativköpfe und Neugierige unterwegs produktiv werden, Projekte beginnen und ausarbeiten oder mal eben ihre Ohren schulen.
Mixvibes Remixlive: Für Beatmacher
Mit den Fingern auf einer knallbunten Pad-Matrix trommeln macht Spaß und schafft mit der App Remixlive neue Beats. So kann man auch unterwegs seine Zeit gut nutzen und an seinen Mixes arbeiten. Erweitern lässt sich der ohnehin schon gut ausgestattete Grundstock der Remix-Toolbox mit aufeinander abgestimmten, elektronischen Samples. Am Smartphone können die dann an einem Sample-Grid mit 6 x 4 Spuren verarbeitet und mit insgesamt sechs verschiedenen Effekten veredelt werden.
Die Version für Tablets hat eine noch breitere Oberfläche und somit auch mehr Platz für Spuren. Abgesehen von der farbenfrohen Pad-Matrix gibt es insgesamt vier weitere Oberflächen. Darunter ein interner Mixer und verschiedene Möglichkeiten, einzelne Samples anzupassen, umzumodeln und zu bearbeiten. Alles sehr intuitiv und leicht verständlich, die Einarbeitung in das System geht schnell und der Workflow lässt sich (fast) nicht stoppen.
Die 11 Euro teure App gibt es für Android und iOS. Für Beatmacher, die lieber am Mac oder PC arbeiten, gibt es die Software übrigens in entsprechender Version, allerdings für etwas mehr Geld.
djay 2: Für DJs mit bisher zu schwerem Plattenkoffer
Nie wieder steht man als werdender DJ verzweifelt am DJ-Pult und kramt vergeblich in seinem Plattenkoffer. Der eine Song, der so perfekt die Stimmung der wogenden Menge aufgreifen und auf ein nächstes Level heben würde – er ist nicht da. djay 2 stellt die Lösung für jeden Plattendreher dar, der sein Set ungern im Vorfeld bis ins kleinste Detail plant und sich lieber mit der Menge mittragen lässt. Die für iOS und Android erhältliche App bringt eine unglaubliche Flexibilität mit sich, die darauf wartet, am Schopfe gepackt und vollends ausgenutzt zu werden.
Nicht nur integriert djay 2 die eigene iTunes-Mediathek in die App, in Tagen des Streamings erhalten Personen mit Premium-Mitgliedschaft bei Spotify Zugriff auf endlos viele Songs, die in ihr Set eingebunden werden können. Für die nötige Intuition sorgt die Oberfläche, die aus zwei Turntables besteht, auf denen sich stetig das Cover des momentan laufenden Songs dreht. Der DJ kann seine Musik dadurch als Ergänzung zum Hören visuell wahrnehmen und die Tracks individuell mit Mixer, Equalizer und BPM-Anzeige ineinander überfließen lassen. Abwechslungsreiches Auflegen wird intuitiv und befindet sich hier und jetzt im Moment. Und nicht irgendwo zu Hause am Plattenregal.Erhältlich ist djay 2 für 5 Euro im App Store, für zwei Euro weniger bei Google Play und ist damit die etwas günstigere Schwester zu „Djay Pro“ von Algoriddim.
Better Ears: Für (noch) schlechte Ohren
Könnt Ihr auf Anhieb sagen, ob eine Tonfolge in Moll oder Dur gespielt wird, in welchem Tempo Finger über die Tasten eines Flügels spazieren oder welche Akkordverbindung angezupft wird? Mit Better Ears können Musiker spielend leicht Ihr musikalisches Grundwissen und Ihre heiligen Ohren auf Vordermann bringen, sodass die Kommunikation im Proberaum schneller und unproblematischer verlaufen kann. Für 11 bis 12 Euro gibt es das volle Brett an Musiktheorie, bei dem wir in der Schule erfolgreich weggehört haben. Zu spät ist es nicht, denn Better Ears geht auf verschiedene Level und Vorkenntnisse ein.
Darüber hinaus fährt die App mit zwei Modi auf: Im Lernmodus findet die Vorbereitung für den Trainingsmodus statt. Natürlich kann auch sofort mit der Praxis begonnen werden. Nur die Wahl, ob mit einem Griffbrett oder einer Klaviertastatur trainiert und ob der Übungssound von Nylon- oder Stahlseiten, von einem Klavier oder E-Piano erklingen soll, muss noch getroffen werden. Dann steht dem Training Eurer Ohren nichts mehr im Weg.
Steinberg Cubasis 2: Für Musiker, die in den Öffis kreativ werden wollen
Die im App Store 55 Euro teure DAW-App für des Musikers iPad vereint Aufnahme, Bearbeitung, Abmischen und Mastering in der mobilen Version von Cubase. Dabei vereint Cubasis 2 endlich Timestretching und Pitch-Shifting, unterstützt bis zu 24 physikalische Ein- und Ausgänge und hat nun einen Channelstrip, der mit allerlei Reglern ausgestattet ist: Noise-Gate, High- und Low-Cut-Filter, Kompressor und einem Saturation-Regler, der unter anderem die Klangfarbe verändern kann.
Cubasis 2 bringt die meisten essenziellen Funktionen des Steinberg-Flagschiffs Cubase mit sich und ist dabei in der Bedienung schön intuitiv und fortschrittlich. Deshalb ist die DAW-App für diejenigen zu empfehlen, deren Ideen öfter unterwegs sprudeln als zuhause. Cubasis 2 eignet sich wunderbar für Musiker, die Projektideen sofort einfangen und beginnen möchten, diese auszuarbeiten.
Der Feinschliff sollte dann aber doch mit der großen DAW-Schwester von Cubasis 2 gegeben werden, einfach weil Cubase mehr Möglichkeiten und unglaublich umfangreiche Funktionen bietet. Cubase komplett in einer iPad-App unterzubringen ist den Machern noch nicht gelungen, wahrscheinlich ist das aber eh unmöglich. Das Upgrade von der ersten Version auf die zweite gibt es übrigens umsonst. Und wer nicht so viel Geld für eine mobile DAW ausgeben möchte, ist mit der kostenlosen App Garage Band für iOS und macOS und dem ebenfalls umsonst erhältlichen Android-Pendant Soundcamp übrigens gut aufgehoben.