ME Liste

Das sind die 100 besten Live-Alben aller Zeiten


Die 100 besten Live-Alben in der ultimativen ME-Liste – diese Platten sind für die Ewigkeit.

80. Tom Waits – GLITTER AND DOOM (LIVE)

Ob er je wieder auf Tour gehen wird? Die Reise 2008 war seine bislang letzte, GLITTER AND DOOM ist ein Dokument mit interessanter Auswahl: Kaum Pflichtprogramm, viele Großtaten aus der zweiten Reihe. – André Boße

Der Moment: die 35 Minuten von „Tom Tales“ versammeln die Ansagen, sodass sie zwischen den Songs nicht stören.

79. Makaya McCraven – WHERE WE COME FROM (CHICAGO X LONDON MIXTAPE)

Der Chicagoer Produzent verknüpft in diesem bahnbrechenden New Jazz die Seelen aus zwei Kontinenten, indem er Live-Improvisationen loopt und neu zusammensetzt. – Frank Sawatzki

Der Moment: die wummernde Eröffnung „Halls“, die freundliche Übernahme des Jazz durch einen Beatmaker.

78. Billie Eilish – LIVE AT THIRD MAN RECORDS

Jack White ist bekannt dafür, sich Lieblingsbands und Veteran*innen in sein Studio zu holen. Der Besuch von Billie Eilish ist 2019 eine tolle Überraschung, zusammen mit ihrem Bruder Finneas O’Connell singt sie ihre Songs komplett reduziert. Die wenigen Menschen im Publikum klingen beim Mitsingen wie ein Chor. – André Boße

Der Moment: die Intimität von „When The Party’s Over“.

77. Belle & Sebastian – IF YOU’RE FEELING SINISTER: LIVE AT THE BARBICAN

Das Ensemble nähert sich 2005 der zweiten Karrierephase als Indie-Pop-Revue-Band, als es sich noch einmal dem knapp zehn Jahre alten Meisterwerk widmet. Großer Fan-Service. – André Boße

Der Moment: Stuart Murdoch hält „The Boy Done Wrong Again“ tränenlos durch.

76. Iron Maiden – LIVE AFTER DEATH

Das erste Live-Album der Engländer kommt ohne jegliche Overdubs aus – und nimmt mit seinem hymnischen Dauerfeuer nicht nur in Metal-Kreisen eine Ausnahmestellung ein. – Linus Volkmann

Der Moment: wenn Churchills Rede im Intro mit den Worten „We shall never surrender“ verklingt und die Gitarren von „Aces High“ gleichzeitig mit dem Publikum zu kreischen beginnen.

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75. Wilco – KICKING TELEVISION: LIVE IN CHICAGO

Viele Menschen lieben Wilco. Doch diese Liebe ist nicht unmittelbar verständlich, wenn man nur die Studioalben hört. Die Live-Doppel-LP erklärt die Leidenschaft: Es sind einzelne Liedzeilen, die das Publikum zu Herzen gehen; es sind die oft versteckten Ausbrüche, die ihm aus der Seele sprechen. – André Boße

Der Moment: das „Nothing“-Mantra in „Misunderstood“, das die Hoffnungslosigkeit der Lage verdeutlicht.

74. The War On Drugs – LIVE DRUGS

Angesichts der Live-Qualitäten der Heartland-Rock-Visionäre längst überfällige Platte, die aus Mitschnitten diverser Konzerte zusammengeschnipselt wurde und doch erstaunlich homogen wirkt. – Martin Pfnür

Der Moment: als sich das famos ausgewalzte „Under The Pressure“ nach gut sieben Minuten auf ein solch ekstatisches Level heraufschraubt, dass das Publikum vor lauter Begeisterung schließlich den Rhythmus des Songs intoniert.

73. The Cramps – SMELL OF FEMALE

Die wie aus einem Psychobilly-B-Movie entsprungene Band um Sänger Lux Interior und Gitarristin Ivy Rorschach in bösester Blüte. In der legendären Peppermint Lounge in New York aufgenommen, ursprünglich als Minialbum, später mit vier Zusatztracks erweitert veröffentlicht. – Sebastian Zabel

Der Moment: Interior kündigt den Voodoo-Lärm von „You’ve Got Good Taste“ mit „This is for all you Gucci-Bag-Lovers out there!“ an. Meint er wie alles: halbernst.

72. Jimi Hendrix Experience – JIMI PLAYS MONTEREY

Karriere hatte er in London gemacht, doch seine Rückkehr in die USA geriet zum Triumphzug: Beim 67er-Festival in Kalifornien spielte er schon mit dem Opener „Killing Floor“ alle und jeden an die Wand – Ravi Shankar und Otis Redding einmal ausgenommen. Zum großen Finale vögelte er seine Gitarre, die danach zum Raub der Flammen wurde, Feuerzeugbenzin sei Dank. Das Publikum reagierte teils euphorisch, teils ungläubig, teils schockiert. – Uwe Schleifenbaum

Der Moment: Gruß an Frank! Hendrix, der in den USA auf Sinatras „Reprise“-Label veröffentlichte, zitiert bei „Wild Thing“ kurz die Melodie von „Strangers In The Night“.

71. BLUR – LIVE AT THE BUDOKAN

Kurz vor ihrer Neuerfindung als Pop-Noise-Avantgardisten bringen Blur ihr unterschätztes Album THE GREAT ESCAPE in den ehrwürdigen 12 000-Sitzer in Tokio. Das nicht auf dem Studioalbum erhältliche Titelstück, ein damals typischer Mix aus Music Hall und Punk, eröffnet einen frenetischen Abend. Britpop at its very, very best. – Stephan Rehm Rozanes

Der Moment: das tief in die Herzen der japanischen Fans gehende „Yuko + Hiro“.