Das amerikanische Quartett Sukia bemüht sich vor allem um Originalität.
„Nur nicht so sein wie jede andere Band. Das ist unsere Devise“, betont Ross Harris, seines Zeichens Kopf von Sukia. Das fängt beim Albumtitel („Contacto Espacial Con El Tercer Sexo“) an und hört bei der durchgeknallten Bühnenshow des kalifornischen Quartetts noch lange nicht auf. Ein gefundenes Fressen also für die gierige englische Dance-Szene, zumal Sukia ihre Platten auf dem kultig verehrten Label Mo‘ Wax veröffentlichen. Im heimischen Amerika erscheinen ihre Scheiben bei Nickelbag, dem Label der angesagten Dust Brothers. Sie produzierten u.a. Beck und die Beastie Boys. Kein Wunder also, daß sich das Londoner Trend-Volk beim ersten Auftritt der vier von Sukia in der britischen Popmetropole gegenseitig auf die Füße tritt. Ross Harris, Craig Borrell, Sasha Fuentes und Crace Marks präsentieren sich erwartungsgemäß exzentrisch. Peinliche Hendrix-Perücken kommen genauso zum Einsatz wie Spiderman-Anzüge, wenig geschmackvolle Sonnenbrillen genauso wie seltsame Sombreros. Auch bei der Musik regiert die Freude am Experiment. Swingende Rumba-Rhythmen und verschachtelte Grooves bilden das Fundament für anarchische Bläsersätze, verwirrende Gitarrensprengsel und obskure Samples. Auf die Frage nach musikalischen Einflüssen weiß Harris folgerichtig keine Antwort. Statt dessen fängt er an, von seiner Plattensammlung zu schwärmen: „Bei mir zu Hause steht jede Menge Musik von Twisted Sister und den Sisters Of Mercy.“ Na dann…