Daltrey spielt McVicar


„McVicar“, der Film über die erstaunliche Geschichte des ehemaligen britischen Verbrechers John McVicar mit Roger Daltrey in der Hauptrolle, wird hoffentlich auch hier bald in die Kinos kommen. McVicar, einer der prominentesten englischen Häftlinge, der nahezu die Hälfte seines Lebens hinter Gittern verbracht haben dürfte (er entkam unter anderem aus dem Hochsicherheitstrakt der Strafanstalt in Durham), hatte plötzlich einen Schlüssel für die absolute Umkehrung seiner Lebensphilosophie gefunden. Er bekam Urlaub auf Ehrenwort, schrieb das aufsehenerregende Buch JMc Vicar By Himself “ und studiert derzeit an der Universität Leicester.

Who Films Ltd. haben sich dieser Persönlichkeit angenommen. Regie führt Tom Clegg. McVicar, der als technischer Berater bei den Dreharbeiten mitwirkte, meinte über Roger Daltrey: „Wenn Roger nicht meine Rolle gespielt hätte, glaube ich nicht, daß der Film jemals entstanden wäre. Dabei muß ich gestehen, daß ich nicht besonders scharf auf ihn war, bevor ich ihn arbeiten sah.“ Der Soundtrack mit der Musik von den Who ist schon greifbar.

DEXY’S AMOKLAUF GEGEN DIE ENGLISCHE PRESSE dürfte die geschickteste Anti-Werbekampagne sein, die sich je eine Band ausgedacht hat. In ganzseitigen Anzeigen in den einschlägigen Blättern verkündet die Band nämlich, daß sie von nun an in kein einziges Interview mehr mit dem New Musical Express, dem Melody Maker, Sounds, Record Mirror oder irgendwelchen anderen Musikblättern einwilligen werde. Anstatt die Seiten mit den üblichen langweiligen LP-Anzeigen zu füllen, habe man beschlossen, den Raum dafür zu nutzen, den eigenen Standpunkt in Form von Essays darzulegen. Die Dexys meinen, sie seien „völlig desillusioniert, nachdem sie jeder Zeitung mindestens ein Interview gegeben haben und nicht ein einziges Mal richtig dargestellt worden seien. Anstatt, daß diese Journalisten“ und „Schreiber“ (von den Dexys in zweifelnde Häckchen gepfercht) versuchten, ihren Mangel an Verständnis zu überwinden, würden sie sich in einem Nebel akademischer Unaufrichtigkeit verstecken. „Wir kompromittieren uns nicht, indem wir mit der unehrlichen Hippie-Presse reden. Wir sind viel mehr wert.“ Wer mag diese Kampagne bezahlt haben? Die EMI etwa? Die Band selbst, wohl kaum, oder?