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Dagobert über sein neues Album & die Tour: „In der Schlagerszene finde ich nicht statt“


Am Freitag hat der Schweizer Musiker mit „Ich will ne Frau die mich will“ einen seiner größten Gassenhauer veröffentlicht – und zugleich sein „bisher fröhlichstes“ und „tieftrauriges“ fünftes Studioalbum BONN PARK samt einer vom Musikexpress präsentierten Tour angekündigt. Gründe genug für ein Gespräch.

Vor knapp zehn Jahren kam er als „Schnulzensänger aus den Bergen“ in die deutsche Hauptstadt – und versetzte als erster Musiker des Erdballs die Berliner Schickeria, den ZDF-Fernsehgarten und die Feuilletons des Landes zu gleichen Teilen in Jubelstürme. Mit den Worten „Neue Single, Neues Album, Neue Tour“ hat sich Dagobert am vergangenen Freitag (20. Mai) zurückgemeldet: „Ich will ne Frau die mich will“ heißt das erste Stück seines am 23. September erscheinenden fünften Studioalbums BONN PARK – es ist einer seiner bisher größten Gassenhauer. Wir haben den Schweizer Künstler zum exklusiven Interview getroffen.

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 Tieftraurige Heiterkeit à la Hank Williams

ME: Warum teilt deine Platte ihren Namen mit dem Theaterregisseur Bonn Park?

Dagobert: Bonn ist ein guter Freund mit einem schönen Namen. Das sind schon mal zwei erfreuliche Dinge. Außerdem macht es keinen Sinn, das Album so zu nennen – das war mir auch wichtig, denn die Songs sind zufällig zusammengewürfelt.

ME: Vor Jahren wurdest mit dem Etikett eines „Schlagersängers mit Anspruch“ versehen. Dagegen hast du dich in der Vergangenheit gewehrt. Nun klingt dieser neue Song doch aber nun einmal wie ein lupenreiner Schlager, im besten aller Sinne. Hast du deinen Widerstand aufgegeben?

Dagobert: Ich hab mich vor allem gegen den „Anspruch“ gewehrt, denn dieser klingt so hochnäsig und falsch. Dabei war ich immer bescheiden und entspannt. Der andere Begriff ist trotzdem noch irreführend, weil ich in der Schlagerszene nicht stattfinde.

ME: Für die Genrebezeichnung sprechen die Chöre, der Humor, das unterhaltsame Moment – und die Heiterkeit, die der Song versprüht. Ist das die Marschrichtung der Platte?

Dagobert: Ja. BONN PARK ist mein bisher fröhlichstes Album. Zumindest musikalisch. Inhaltlich ist es tieftraurig. Ich mag diese Divergenz, sie entspricht meinem Charakter und ist immer auch eine Hommage an Hank Williams, weil er mich diesbezüglich stark geprägt hat.

ME: Seit einiger Zeit weilst du wieder in den Bergen. Haben die Gipfel den heiteren Klang der Platte mitgeprägt?

Dagobert: Die Hälfte der Songs sind schon in früheren Sessions mit meinem Produzenten Konrad Betcher in Berlin entstanden. Es gab also gar nicht mehr so viel zu tun. BONN PARK vereint quasi alle Songs, die auf kein anderes Dagobert-Album passen. Dass es trotzdem so rund und meiner Meinung nach hittig geworden ist – ein erfreulicher Zufall.

Siebzehn Bühnen für Dagobert

Im Herbst beehrt Dagobert insgesamt 17 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Ich finde, wenn man ihn live sieht, merkt man einfach, wie ehrlich und schön und unmittelbar diese Musik ist“, sagt sein Produzent Konrad Betcher. Uns bleibt nichts übrig, außer ihm beizupflichten – präsentiert wird die Konzertreise vom MUSIKEXPRESS.

Alle Tourdaten von Dagobert:

05.10.22: München, Milla
06.10.22: Karlsruhe, Kohi
07.10.22: Stuttgart, Merlin
08.10.22: Essen, Hotel Shanghai
11.10.22: Frankfurt am Main, Brotfabrik
13.10.22: Berlin, frannz Club
14.10.22: Hamburg, Molotow
15.10.22: Bremen, Lagerhaus
20.10.22: Nürnberg, Club Stereo
21.10.22: Augsburg, SoHo Stage
22.10.22: Chemnitz, Atomino
25.10.22: Leipzig, NAUMANNs im Felsenkeller
26.10.22: Hannover, LUX
29.10.22: Wien, B 72
05.11.22: Basel, Gannet
10.11.22: Bern, ISC Club
11.11.22: Zürich, Helsinki

Das von der Leipziger Künstlerin Rosa Krieger gestaltete Cover zu BONN PARK
Dagobert begibt sich im Video zu „In all unseren Leben“ auf die Suche nach seiner verlorenen Geliebten
Dagobert