D.A.F. – Alles Ist Gut
11.
Die Zielrichtung war klar umrissen, die Ausführung exquisit: Robert Görl und Gabi Delgado-Lopez, zwei schnieke Jungs und ideenreiche Macher hinter D.A.F. (Deutsch-Amerikanische Freundschaft), implantierten die Energie des Punk in ein enges Geflecht aus elektronischen Beats, simpler, zumeist percussiv eingesetzter Lyrik und sinnlichem Esprit. Das Kernstück des Albums, „Der Mussolini“, das mit Textzeilen wie „tanz den Mussolini, tanz den Adolf Hitler, tanz den Jesus Christus, tanz den Kommunismus“ für politisch angeheizte Diskussionen über die angeblich faschistoide Gesinnung der Musiker sorgte, war ein heißer Disco-Renner, dessen kritische Auseinandersetzung mit Ideologien unterschiedlichster Couleur vielfach missverstanden wurde. Verdientermaßen wurde dem Album „Alles ist gut“ damals der Deutsche Schallplattenpreis verliehen, nicht zuletzt wegen der exquisiten Produktion von Conny Plank.