Such A Surge versprechen eine rosige Zukunft - und leben sie vor
Hamburg hat die Reeperbahn, Frankfurt den Römer, München das Oktoberfest. Und Braunschweig? Keine Metropole zwar, aber kulturelles Niemandsland? Mitnichten. Spätestens seit der Jazzkantine. Und Such A Surge. Hervorgegangen aus der Hip-Hop-Formation State Of Departmentz, sorgte man zunächst als Anheizer für Acts wie Biohazard und Dog Eat Dog für Furore. Der große Ruhm blieb freilich aus, nicht aber der ersehnte Plattendeal. Das von Seiten der Industrie entgegengebrachte Vertrauen enttäuschte die Band keineswegs. Kehrten Such A Surge von ihrer ersten Dienstreise ins ferne New York doch mit dem fulminanten Debüt ‚Under Pressure‘ zurück, um das Crossover-Feld fortan von hinten aufzurollen. Nur zu verständlich, daß die stetig wachsende Fangemeinde bald nach mehr verlangte. Und es auch bekam: ‚Agoraphobic Notes‘, so der Titel des aktuellen Longplayers, markiert Stunde Null einer neuen Zeitrechnung. Denn „Crossover ist vorbei!“, wie Such A Surge unisono verkünden. Eine gemäßigtere Gangart, Experimentierfreudigkeit und sprachliche Vielseitigkeit sollen dies unterstreichen. Auf klischeehaft Genretypisches wollen die Jungs aus Braunschweig in Zukunft also verzichten, auf gute Musik aber keineswegs.
