Creed? Also sorry: Ich esse gerade! Endlich eine Schlüsselrolle für Rebecca Romiin-Stamos


Klagelieder zum Ausschneiden und Sammeln. Heute: „Oh Mann, schon zehn vor sechs. Jetzt kann ich heute wieder nicht früher heimgehen!“ In der Tat schwierig, Kollege, es sei denn, du kriegst jetzt so kurz vor Feierabend noch eine Krümmung der Raumzeit hin. Ja, es ist wahr: Einmal mehr das Thema Zeitverf lugsgeschwindigkeit. Ist es denn etwa zu fassen, dass schon wieder Festivalsaison sein soll? Eben noch die letzten Heringe aus dem Schlamm gepult, jetzt schon wieder zurück auf Los? So. Ich muss an dieser Stelle mal kurz das Gejammer hintan stellen, weil mir grad auffällt, dass ich jetzt ENDLICH diese lustige Sache loswerden kann. Apropos Festivals nämlich: Letzten August beim Frequency in Salzburg sah ich dieses hochlustige Schild: „Umtausch der Eintrittskarte gegen Festivalband“. Wir uns natürlich gleich angestellt, aber Metallica waren schon weg, Notwist und Blumfeld auch. wir dann auch keinen Bock. Wuahaha … Was? Okay. Zeitverflug. Was er etwa mit Menschen macht. Zum Beispiel war ich letztens auf einem Fest, da gab’s nur die Surfpunk-CDs des „kleinen“ Bruders (alles dermaßen zusammenraubkopiert, dass einem angst um die Plattenindustrie werden konnte). Wir also unsere liebe Not gehabt, da zieht ein alter Freund eine Creed-CD aus dem Regal und meint, die seien doch okay. Creed.

Also sorry: Ich esse gerade, ja? Der Mann war früher mal richtiger Metaller, später Rave-Tier. Und heute fände er Creed okay. Mich stimmt sowas nachdenklich. Genau wie folgende unfassbare Zufallsfügung, mit der ich eine lose Serie von Schilderungen unfassbarer Zufallsfügungen zu eröffnen gedenke; keine Widerrede. Also: Ich bearbeite gerade einen Text über den Actionfilm „The Punisher“, in dem die Schauspielerin Rebecca Romjin-Stamos mitspielt, da fragt mich Koch, aufweicher Foo-Fighters-Platte denn die Coverversion von Princes „Darling Nikki“ ist. Ich geb den Songtitel beim All Music Guide ein und es kommt eine Liste von Covers von „Darling Nikki“. Und eines davon ist auf einem „Tribute To Prince“, gesungen von – das müssen Sie sich ansehen, Scully! -Rebecca Romijn-Stamos. Dazu sieht es ganz so aus, als sei es das einzige Lied, das diese Frau je auf eine Platte gesungen hat. Und man hockt da und hat null Ahnung, was das Universum einem jetzt damit wieder sagen will. Horcht nochmal hin: Es bleibt stumm. Tickt nur leise weiter. Ein Elend. Und früher heim gegangen ist man auch wieder nicht.