„Community“: Alles, was Ihr jetzt zur College-Serie wissen solltet
Am 1. April landet die US-amerikanische Serie „Community“ auf Netflix. Damit Ihr für sechs Staffeln feinsten College-Humor gewappnet seid, liefern wir Euch die Hintergründe zu Jeff Winger und Co.
Ihr wollt jetzt in die „Community“-Welt einsteigen? Hier könnt Ihr die wichtigsten Fakten nachlesen.
Wo ist die Serie verfügbar?
„Ich bin kein Soziopath. Ich bekomme schon mit, wenn ich etwas falsch mache. Ich bin einfach nur der Typ, der es nicht mag, Tests zu schreiben, zu arbeiten und angeschrien zu werden. Also wenn du genau darüber nachdenkst, bin ich die vernünftigste Person hier“, sagt Jeff Winger (Joel McHale), der zu Beginn des Plots als Dokumentenfälscher eingeführt wird. Jeffs Späße gab es in Deutschland schon im Premiumangebot von Amazon Prime Video und Joyn sowie im Free-TV bei Comedy Central zu belachen. Zwischen den Jahren 2009 und 2015 wurde die Serie „Community“ fertigproduziert. Beleben wird sie jetzt auch das Angebot von Netflix.
Trailer zur Staffel 6 von „Community“:
Darum geht es in der Serie: Über Schleichwege zum Diplom
„Community“ erzählt zunächst den Schlamassel von Jeff Winger, einem Typen mit Gelhaar und verschmitztem Grinsen. Jeff hat seine Zulassung als Anwalt verloren. Weil Jeff eben nicht ganz ehrlich war und sein Diplom fälschen musste, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinen Abschluss nachzuholen. So landet Jeff am Greendale Community College, einer Art Volkshochschule, die Menschen mit Leistungsschwäche oder knappen Geldmitteln hilft, doch noch einen der begehrten Abschlüsse zu ergattern. Weil Jeff aber nicht nur schwindelt, sondern auch noch ein verkappter Romancier ist, verguckt er sich nach kurzer Zeit am Community College in die schöne Britta (Gillian Jacobs). Für Britta gibt er sich sogar als Spanisch-Tutor aus. Zum Imponiergehabe gesellt sich nach kurzer Zeit eine klamaukige Lerngruppe, die an der Seite von Jeff durch die Höhen und Tiefen des Community-Alltags purzelt. Und die Moral von der Geschichte: So blöd wie Jeff sei lieber nicht. Doch ganz so einfach ist es nicht. Hinter der Figur des Jeffs steckt mehr.
Gut zu wissen: So geht Community Building
Jeff folgt zunächst dem Bild des netten Typen, der gut und gerne Mist baut, dem man diesen Mist aber aufgrund seiner treudoofen Art, in die Kamera zu blinzeln, gern verzeiht. Wir erinnern uns an den Pantoffelhelden Ted Mosby in „How I Met Your Mother“, der mit seiner Übergriffigkeit bei der Damenwelt über so manche Stränge schlug. Teds Handeln blieb aber stets ungestraft. Er guckte wie ein Netter und so ließ man ihn in Ruhe oder manchmal auch in Ruhe im Selbstmitleid suhlen. Jeff wiederum schlägt in „Community“ einen klügeren Weg ein: vom Schaumschläger wird er zum sorgsamen Community-Mitglied.
Dass diese Entwicklung organisch verläuft, liegt an Jeffs Lerngruppe. Hier hat jeder einen anderen Hintergrund, alle wagen einen Neuanfang am Community College. Die schöne Britta ist eben nicht einfach nur blond und schön, so steht sie doch auch für den anarchistischen Part der Community. Hinzu gesellt sich Abed (Danny Pudi), ein polnisch-palästinischer Film-Nerd, der alle Referenzen der Popkultur vom Roadrunner bis Batman im Schlaf herunterbetet. Dann gibt es da noch seinen Buddy Troy (Donald Glover), den Ex-Quarterback, der seine Jugend als Zeuge Jehovas fristete. Ergänzt von der tief religiösen Mutter Shirley (Yvette Nicole Brown), Annie (Alison Brie), einer jüdischen Streberin und Pierce, dem Ältesten der Community, dessen Witze so flach sind – sie kriechen fast unter den Parkettböden.
„Community“ ist mehr als nur eine Alternative zu Ted Mosbys rehbraunen Augen. Serienschöpfer Dan Harmon zeigt uns hier plastische Charaktere, keine Pappfiguren, ausgestattet mit nicht mehr als ein paar mittelguten Onelinern. Die Gags in „Community“ bleiben über sechs Staffeln – mit pro Folge etwa 25 Minuten – an ihren Charakteren haften. Gebrochen wird das durch die Handkamera-Bilder. Der Charme von „Brooklyn 99“ und die Giftigkeit von „The Office“ und „Stromberg“ flackern hier hin und wieder auf. Tonnenschwere Probleme, wie Rassismus und Geschlechter-Diskriminierung, werden leicht, aber eben nicht leicht verdaulich, für jeden verständlich verpackt, so lange, bis dann wieder einer der Charaktere ungefragt mit dem Vorschlaghammer – oder wie in der Folge „Für ein paar Paintballs mehr“ in Staffel 2, mit der Farbpistole – um die Ecke biegt. Hinzu kommen die Lacher am Schluss jeder Folge. Hier in den Hauptrollen meist die beiden Nerds Abed und Troy, die nochmal Bezug auf das Vorherige nehmen.
Warum Ihr jetzt zugucken solltet: Die richtige Serie zur richtigen Zeit
„Community“ fordert von seinen Zuschauer*innen eine gewisse Aufwärmphase. Schnell driften einzelne Folgen ins Abstruse (Paintballgefechte, Katastrophen-Segelkurse, mexikanische Halloweenpartys) ab. Da wo sich andere Sitcoms an der eigenen Gemütlichkeit ergötzen, schaltet „Community“ nochmal zwei Gänge hoch. So absurd manche Wendung auch sein mag, „Community“ fühlt sich so an, als könnte das im echten Leben exakt so passiert sein. In düsteren Zeiten, in denen Produktionshäuser den Zuschauern eine dystopische Serie nach der anderen ins Gesicht pressen und der Humor von Sitcoms oft nicht über Pipi-Kacka-Witze hinauskommt, tut der positive Spirit von „Community“ gut. Hier werden Probleme noch als Probleme, und nicht als Weltuntergang oder mit Fäkalhumor behandelt. Jeff, Abed und Co. gehen da mit gutem Beispiel voran.
Die Besetzung
- Joel McHale – Jeff Winger
- Gillian Jacobs – Britta Perry
- Alison Brie – Annie Edison
- Donald Glover – Troy Barnes
- Danny Pudi – Abed Nadir
- Chevy Chase – Pierce Hawthorne
- Yvette Nicole Brown – Shirley Benett
- Ken Jeong – Ben Chang
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(Benjamin Freund)