Israel-Boykott beim ESC? Isaak kontert: „Habt ihr Lack gesoffen?“


Isaak kann die Forderungen nach einem ESC-Boykott nicht nachvollziehen – er werde auftreten.

Am Dienstag (07. Mai) startet der Eurovision Song Contest, am 11. Mai findet das große Finale in Malmö statt. Doch wegen der Teilnahme Israels gibt es derzeit viel Kritik. Das bekommt auch der deutsche Kandidat Isaak zu spüren. Er wird aufgefordert, den ESC zu boykottieren.

Gegenüber „ZDFheute“ erklärte der Musiker: „Das ist Wahnsinn. Ich kriege so viele Nachrichten. Mir wird vorgeworfen, wenn ich den ESC nicht boykottiere, sei ich ,Mittäter am Genozid in Gaza‘. Jetzt reißt euch mal zusammen, Leute, habt ihr Lack gesoffen?“

ESC: Sorge um Sicherheit aufgrund von Israels Teilnahme

Für Isaak sei es nachvollziehbar, dass Russland weiterhin vom ESC ausgeschlossen bleibt, Israel dagegen teilnehmen darf. „Israel hat eine freie Berichterstattung, Russland nicht. Um die Propaganda Russlands nicht zu unterstützen, hat man eben gesagt, wir können Russland leider nicht teilnehmen lassen. Deswegen hat man sich letztlich dazu entschieden, Israel teilnehmen zu lassen und Russland nicht. Ich finde es auch nicht schön, aber ich kann es verstehen.“

Isaak: „Wir sind einfach nur ein paar Dudes, die sich hier treffen und Musik machen“

„Der Titel der Veranstaltung ist ‚United by Music‘. Und wenn wir sagen, Israel muss jetzt raus, weil die Regierung irgendwie Schmu macht – ja dann sind wir nicht mehr ‚United by Music‘. Dann sind wir ‚United by Music‘ – außer die, die einer Regierung angehören, die irgendwas macht, was uns moralisch nicht in den Topf passt“, so Isaak weiter. „Finde ich krass. Wir treffen uns hier, um Musik zu machen. Und wenn wir jetzt anfangen, kategorisch alle auszuschließen, dann werden wir immer kleiner. Und irgendwann gibt es das Event nicht mehr.“

In Schweden hatten bereits im Februar mehr als 1.000 Künstler dazu aufgerufen, Israel vom Eurovision Song Contest auszuschließen. Auch Demonstrationen sind geplant – Israelis wird sogar von der Reise nach Malmö abgeraten. Weil die ESC-Veranstalter Israel als teilnehmendes Land nicht ausschließen, gibt es daher Forderungen, den ESC als Veranstaltung zu boykottieren.

Trotzdem habe Isaak keine Angst davor, nach Malmö zu reisen: „Die Sicherheitsvorgaben sind absurd hoch, was mir jetzt kein absolutes Gefühl von Sicherheit gibt. Das impliziert ja eher das Gegenteil. Je höher die Sicherheitsstufe ist, desto eher erwartet man Gefahr. Aber ich bin halt einfach so ein naiver, gutmütiger Mensch und ich sag mir so: Naja, es wird schon alles gut gehen.“

Die israelische Sängerin Eden Golan wird am Donnerstag im zweiten Halbfinale ihren Song „Hurricane“ performen.