Cold War Kids
Die Musik: Wie ein Cabaret-Song aus einer Psychiatrie kommt „We Used To Vacation“, der erste Titel auf ROBBERS&COWARDS daher: Ein Piano klimpert pointiert, leichtfüßig, aber mit unberechenbaren Stolpereien zu Nathan Willets leidenschaftlichem Gesang, in dem er Frau und Kindern verspricht, nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren; vor der zweiten Strophe zerschneidet ein kratziges, famos schräges Gitarrensolo die Luft und am Ende gipfelt alles in einem gigantischen musikalischen Verkehrsunfall. Genau so überraschungs- und einfallsreich geht es weiter: „Hair Down“ klingt wie ein Clap-Your-Hands-Say-Yeah-Cover eines alten Stones-Songs, „Robbers“ könnte eine Arcade-Fire-Bearbeitung eines Jeff-Buckley-Songs sein, und das entrückte „God Make Up Your Mind“ hat eine überraschend ernsthafte transzendente Qualität. Weil ihre Musik nicht geradlinig und ihr Debüt kein formatiertes „Produkt“ ist, gehören die Cold War Kids unter den vielen bemerkenswerten Bands, die in diesen Monaten auf der Bildfläche erscheinen, zu den interessantesten. Die Band: Alles begann mit einer Website, über die Bassist Matt Maust im kalifornischen Fullerton vor sieben Jahren Fotos und Design veröffentlichte – er zeichnet bis heute für Webdesign und Coverartwork verantwortlich. Die ersten Proben mit Jon Russell (gitl und Matt Aveiro [drl fanden 2004 statt. Cold War Kids ROBBERS & COWARDS V2]