Cloud Control


Mit Sound der 60er lassen die Australier Druck frei.

„Wir sind keine lustige Band. Das Leben ist schließlich ernst“, sagt Alister Wright, Sänger und Gitarrist. Eine Aussage, die man dem Australier nur bedingt abnimmt, betrachtet man die Anfänge der Band. Aus einem Spaß heraus meldete Keyboarderin Heidi Lenffer die Kapelle, die noch namen- und liederlos war, zu einem Bandcontest an, den sie auch noch prompt gewannen. Fortan schrieben Cloud Control sixtiesinspirierte, von Harmonien getragene Lieder über Kanarienvögel, den Ganges und Herzschmerz. Diese luftigen, sonnigen Songs des Debüts Bliss Release strotzen zwar nicht vor Witz und Albernheit, jedoch vermögen sie mit Leichtigkeit ein Gefühl von Unbeschwertheit zu verbreiten. Etwas, das langanhaltender ist als ein schneller Scherz. Die vier Australier machen also ernst mit der im Albumtitel versprochenen Glückseligkeit. Dazu Wright: „Bliss Release ist der passende Albumtitel, weil ich viele der Songs geschrieben habe, als ich frustriert war. Aber während des Schreibens verflog der Frust und heraus kam ein guter Song. Es ist wie beim Niesen. Erst baut sich Druck auf, dann wird der frei gelassen und am Ende fühlt man sich großartig.“ Genau so ist das mit Cloud Control. Ernsthaft jetzt.

Albumkritik S. 98

* Der erste Auftritt der Australier endete in einem Desaster. Erst riss eine Basssaite und dann fing das Keyboard Feuer. Die Band hielt das von weiteren Liveauftritten nicht ab.

* Gegen Langeweile auf Tour spielen Cloud Control ihre eigene Version von „Ich packe meinen Koffer“ oder sie zählen auf Spanisch bis hundert.