Clap Your Hands Say Yeah & Cold War Kids, Hamburg, Knust


Klatsch in die Hände und sag Ja zu den Kindern des Kalten Krieges!

Schon doof, wenn man eine Reise nach Hamburg im Februar plant und nicht mit dem globalen Klimawandel rechnet. Aber wer kann schon ahnen, dass Hamburg an diesem Wochenende von einer fiesen Schnee-Eis-Wind-Front heimgesucht wird. Doch so eine Vorahnung verheerender Naturschauspiele hat auch ihre guten Seiten: Frei-Clühwein in der Hanseplatte und eine äußerst kuschelige Atmosphäre im komplettausverkauften Knust. Wer schon vordem offiziell angegebenen Konzertbeginn in den heiligen Hallen herumlungert, bekommt eine kleine, aber sehr feine Vorstellung der Vor-Vorband“£/uis Cost.ähPertiins“ (leichte Namensunsicherheit asheard in der Danksagung von ClapYourHandsSayYeah). Aber die Versuche der New Yorker Folkrock-Band, die noch etwas unterkühlten Besucher auf den Abend einzustimmen, stoßen doch eher auf Zurückhaltung. Ganz im Gegensatz zu den heimlichen Stars des Abends, die jetzt die Bühne betreten. Die Cold War Kids um Sänger Nathan Willett erzählen von Trunkenbolden und der unerträglichen Langeweile des Krankseins, mal düster, mal tragisch, mal fröhlich. Treibend geht’s voran, mit viel Soul und Kollektivarbeit. Bei „Saintjohn“ wird sich der Vorband der Vorband bedient, zusammen musiziert und dem Zuschauer und Hörer ganz freimütig ein verschrobener Mischmasch aus unkonventionellen Rythmusinstrumenten (Sektflaschen), unerwarteten Tempowechseln und grandiosen Chorgesängen dargeboten. Werda nicht ins Schwärmen gerät… Um es schon mal vorweg zu nehmen: Daswarder Höhepunkt des Abends. Was jetzt kommt, ist eine viel zu lange, mit klassischer Musik untermalte Pause (Tschuldigung, könnten Sie bitte mal die Single aus der „Zauberflöte“ spielen?). Um halb elf dann betritt ein etwas orientierungsloser Alec Ounsworth die Bühne, auf derverzweifelten Suche nach einer Aufhängung für sein Jackett (man stelle dem Mann einen Carderobier). Als der gefunden ist, geht es ohne große Umschweife in die Vollen: zwei Songs vom neuen Album, zwei mutmaßliche Hits, wenig Entzücken. Liegt wohl an der bisherigen Unvertrautheit mit some loud Thunder seitens des Publikums. Was der Bauer nicht kennt, isst er halt nicht. Es folgen zündende Alt-Hits wie ,.lsThisLove“und.,OverAndOverAgain“, auch“Cimmie Some Salt“ wird nach fünfmaliger Aufforderung eines hysterischen Fans gespielt. Und plötzlich klappt beim Publikum auch mal ein Song wie das neue „Yankee Co Home“. Insgesamt steht hieraber eine eherteilnahmslose Band auf der Bühne. Nach der Devise:gelangweilte Miene zum technisch guten Spiel. Fazit: lauer Start, lautes Ende. Stimmungstief abgewendet. Klimakatastrophe nicht. >» www.clapyourhandssayyeah.com