Für Christopher Nolan ist „Dune 2“ eine starke Roman-Adaption
„Was mich wirklich beeindruckt hat, ist das Gefühl des Eintauchens in diese Welt“, so Regisseur Christopher Nolan.
Christopher Nolan hat Denis Villeneuves Filmepos „Dune 2“ als großartige filmische Umsetzung der Romanvorlage Frank Herberts aus dem Jahr 1965 bezeichnet. In gewissen Belangen sei sie sogar besser.
Mehr Komplexität als im Buch?
Bei einem Bühnengespräch der Television Academy, die für die Ausrichtung der Emmys verantwortlich ist, fand der „Oppenheimer“-Regisseur gegenüber seinem Autorenfilmer-Kollegen Villeneuve zu der 2024 erschienenen Fortsetzung klare Worte. „Es ist eine wunderbare Adaptionsarbeit“, sagte Nolan, „die zweite Hälfte zu nehmen und einen unglaublichen Abschluss der Geschichte zu schaffen. Was für ein bemerkenswertes Werk.“
Der 54-Jährige ließ es sich zudem nicht nehmen, einen nett gemeinten Witz über die Hauptfigur Paul Atreides zu erzählen: „Usul, Muad’Dib, Paul, Lisan al Gaib. Wie viele verdammte Namen kann man einer Figur geben und erwarten, dass wir da mithalten können?“
Sofort danach wurde der Filmemacher aber wieder ernst. „Bei den meisten Adaptionen geht es darum, Dinge zu verdichten und zu vereinfachen“, erläuterte er. „Wenn ich mir die beiden Filme ansehe, insbesondere den zweiten, habe ich das Gefühl, dass es hier darum ging, die Komplikationen ein wenig weiter zu erforschen und zu vertiefen und die Welt über den Inhalt des Buches hinaus aufzubauen.“
Die Kunst der Immersion
Besonders fasziniert habe Nolan die visuelle Umsetzung des Wüstenschauplatzes. „Was mich wirklich beeindruckt hat, ist das Gefühl des Eintauchens in diese Welt“, verriet er, „es ist ein Film, der so viele einzigartige Bilder hat, so viele Dinge, die man in solchen Filmen noch nie gesehen hat, und ich war so beeindruckt von den Details, von allem.“
Quentin Tarantino lässt „Dune 2“ aus
Mit seiner überschwänglichen Meinung eröffnet Nolan einen Gegenpol zu einem weiteren Regie-Kollegen: Quentin Tarantino. Dieser hatte nämlich verkündet, „Dune 2“ nie gesehen zu haben und es auch nicht nachholen zu wollen. Der 61-Jährige begründete sein Desinteresse damit, dass ihm die Erstverfilmung von David Lynch aus dem Jahr 1984 genüge.