Christoph-Kolumbus-Statue in Minnesota soll durch Prince-Denkmal ersetzt werden
„Im Gegensatz zu Christoph Kolumbus repräsentiert Prince die Werte Minnesotas“, heißt es in einer Online-Petition, die sich gegen die Ehrung des italienischen Entdeckers und Sklavenhändlers einsetzt.
Motiviert von der aktuellen „Black Lives Matter“-Bewegung befinden sich derzeit zahlreiche etablierte Monumente und sogar Bandnamen auf dem Prüfstand, weil sie mit rassistischen, historischen Figuren und Konzepten in Verbindung stehen sollen. Um eine solche historische Figur handelt es sich auch bei Christoph Kolumbus, dem eine Statue in Minnesota gewidmet wurde. Einwohner des US-Bundesstaates setzen sich nun nicht nur für die Entfernung des Denkmals ein, sondern fordern außerdem, dass sie durch einer Statue zu Ehren von Prince ersetzt wird.
In der entsprechenden Online-Petition heißt es: „Im ganzen Land setzen sich derzeit Stadtverwaltungen dafür ein, Statuen weißer Rassisten, Sklavenhändler und all jener Personen zu entfernen, die die Existenz schwarzer Menschen bedroht haben. Hier in Minnesota entflammt in den Gemeinden erneut die Forderung, das Christoph-Kolumbus-Monument zu stürzen, weil es sich bei ihm um einen Mann handelt, der Schwarze Menschen und Mitglieder indigener Völker ermordet, vergewaltigt und versklavt hat.“
„Prince repräsentiert Minnesotas Werte und Columbus tut es nicht“
Man wehre sich gegen die Behauptung, dass Kolumbus die Werte des Bundestaates repräsentiere. Anstatt einen Mann zu glorifizieren, der Schwarze und indigene Völker ausrotten wollte, wolle man nun Mitglieder der Gemeinschaft ehren, deren Führung man bewundere. „Prince repräsentiert Minnesotas Werte und Kolumbus tut es nicht“, so die Zusammenfassung des Anliegens.
Im Gegensatz zu Columbus ist Prince Rogers Nelson, wie der verstorbene Weltstar mit bürgerlichem Namen hieß, in Minnesota geboren und hat dort sein Leben lang gewohnt und gearbeitet. Auch Prince‘ Asche wird in seinem ehemaligen Haus und Studio „Paisley Park“ in Chanhassen, MN aufbewahrt. Prince setzte sich zu Lebzeiten immer wieder für soziale Gerechtigkeit ein und schreckte auch nicht davor zurück, unangenehme Themen in seiner Musik zu verarbeiten. So handelt beispielsweise „Baltimore“ von dem Tod Schwarzer Männer durch rassistisch motivierte Polizeigewalt.
Dolly Parton statt „Grand Wizard“ Nathan Bedford Forrest
Die Petition zur Entfernung des Columbus-Denkmals wurde bereits 2017 in Umlauf gebracht, also noch bevor es zum Mord an George Floyd in Minneapolis und den darauf erneut entbrannten „Black Lives Matter“-Protesten kam. Bisher wurde der Antrag von rund 11.000 Menschen unterschrieben (Stand: 25. Juni 2020).
Auch Dolly Parton könnte schon bald mit einem Denkmal in Tennessee geehrt werden. So macht derzeit eine weitere Petition die Runde, die sich dafür einsetzt, die Country-Ikone mit einer Statue an ebenjenem prominenten Ort zu ehren, an dem aktuell eine Reiterstatue des verstorbenen Ku-Klux-Klans- „Grand Wizards“ Nathan Bedford Forrest steht. Neben ihren zahlreichen musikalischen Erfolgen ist Parton auch für ihr soziales Engagement bekannt, das sie in Augen vieler „Tennesseans“ zu einer „wahren Heldin“ macht.