Bullig und böse beschwören Guitar Wolf den Geist des Rock’n’Roll


Musikexpress Badge
Empfehlungen der Redaktion

Bei ihren ersten Konzerten auf deutschem Boden hinterließen Guitar Wolf zertrümmerte Bühnenbretter, fassungslose Veranstalter und rasende Fans. Selbst Elektro-Guerillero Alec Empire war des Lobes voll und gestand den drei japanischen Rock-Rüpeln freimütig zu,die letzten Punks zu sein. Jon Spencer beschrieb ihre Auftritte als „spektakulärste, beeindruckendste und fantastischste Rock ’n‘ Roll-Show aller Zeiten“. Was Seji (Gesang, Gitarre), Billy (Gesang, Baß) und Toru (Drums) auf ihrer zweiten Matador-Platte „Planet Of The Wolves“ nach 14 Songs hinterlassen, ist das musikalische Äquivalent zu einem verwüsteten Kinderzimmer, in dem die Untoten des Rockabilly mit den Geistern von MC 5 eine große Party gefeiert haben. In Japan holten sich Guitar Wolf die Krone der Trash-Combos und den Ruf der besten neuen Band des Landes. „Ich liebe Rock ’n‘ Roll, der ist cool“, sagt Seji und meint wuchtige Drums, vollkommen übersteuerte Gitarren oder Cover-Versionen von „Satisfaction“, die das Original in Grund und Boden stampfen. Und manchmal hört man die Jungs inmitten der ohrenbetäubenden Noise-Attacken wirklich wie die Wölfe heulen. Rock ’n‘ Roll-Wahnsinn anno 1997.