Bloc Partys Kele Okereke: „Ich brauche das Geld nicht, ich muss mir das nicht antun“
Wie geht's eigentlich Bloc Party? Existieren die noch? Vier Jahre nach dem vergangenen Album hat Sänger Kele Okereke zwei Mitglieder ausgetauscht und ein neues, andersartiges Album aufgenommen. Deshalb kann man schon mal fragen: Wie kommt's?
Im „Guardian“ war die Rede von „non-stop bad vibes“.
„Gut möglich, dass dort ein Zitat stand, in dem die Worte „non-stop bad vibes“ vorkamen.“
Ich habe es hier, auf Papier, schwarz auf weiß. Hast du Lust, das zu erläutern?
„Es bedeutet genau das: ohne Ende schlechte Stimmung. Ich fürchte, es lag die ganze Zeit so eine fiese Spannung in der Luft.“
Dann noch einmal: bad vibes kann diese seltsame Stille sein, wenn man sich die Pest an den Hals wünscht, aber keinen Ton sagt. Oder man pampt sich den ganzen lieben Tag nur an. Worüber sprechen wir hier?
„Ich wäre froh gewesen, wenn wir uns lautstark gestritten hätten. Wenigstens kommen dann Dinge zum Vorschein. Unser Problem war, dass wir total viele Angelegenheiten einfach in Stille erstickt haben.“
Den Satz aus dem „NME“, die Trennung hätte damit zu tun, dass „ein jemand Kokain genommen und ein anderer keine Lust mehr gehabt hätte“, würdest du den erklären, bitte?„Es ging um einen Streit in New York mit einem Crewmitglied, das Kokain genommen hatte. Innerhalb der Band hatten wir andere Auffassungen, wie man mit dieser Situation umgehen sollte. Das hat die Diskussion ausgelöst.“
Es ging also nicht um ein Bandmitglied?
„Ich kann den Drogenkonsum von Ex-Mitgliedern nicht kommentieren, das gehört sich nicht. Ich habe bereits zu viel dazu gesagt.“
Du verstehst schon, worauf ich hinaus will: diese nebulöse Aussage klarzustellen.
„Du schreibst, was du schreiben magst. Weißt du, heutzutage hat jeder einen Twitter-Account. Wenn du etwas schreibst, das jemanden gegen den Strich geht, wird er dich das schon wissen lassen. Ich habe zu der Situation gesagt, was ich sagen kann.“
Hast du noch Kontakt zu den beiden?
„Na ja, wir leben auf verschiedenen Kontinenten, bislang hatten wir keinen Kontakt. Seltsamerweise bin ich der Ex-Frau, nein, der Frau des Bassisten vor ein paar Monaten am Flughafen in London in die Arme gelaufen. Das war interessant. Es war unproblematisch, ich mochte die immer. Ich kann ja nur sagen, wie ich die Dinge wahrgenommen habe. Ich schüre ja gar keine Feindseligkeiten gegenüber den beiden, und ich hoffe, ihnen geht es genauso. Es war keine einfache Situation. Am Ende ist passiert, was für alle am besten war. Sie sind weiterhin kreativ, machen Musik, und das tun wir auch. Das aktuelle Album wäre nie entstanden, hätten sich unsere Wege nicht getrennt. In diesem Sinne glaube ich, dass wir alles richtig gemacht haben.“