Big Audio
Think positive! Mick Jones läßt Punk hinter sich
Songwriting als Handwerk stirbt leider aus. Bei der neuen Big-Audio-Platte habe ich deshalb sehr viel Wert auf die Songs gelegt. Und diesmal sind garantiert keine Stücke darauf, die dich runterziehen.“ Vor knapp 20 Jahren, als Gitarrist Mick Jones The Clash gründete, hätte ihm dieser Satz nur Schimpf und Schande eingebracht. Mick Jones, Joe Strummer & Co. rissen mit The Clash damals die glänzenden Fassaden des Pop-Business nieder. Die wilden Zeiten gehören für Jones der Vergangenheit an. „Musik soll aufbauen. Nimm die besten Songs der Beatles, der Kinks und der Stones: Sie alle sagen uns, wie wunderbar das Leben ist.“ Unter diesem Motto entstanden auch die Songs auf dem neuen Album, dem achten seit Bandgründung im Jahr 1984. Verspielte Pop-Melodien treffen auf Beats und Gimmiks der 90er. Dabei gönnt sich Mr. Jones in Songs wie ‚The Moon‘ auch schon einmal den Luxus, aus der Perspektive des legendären Neil Armstrong auf die Erde zu schauen: „Als er auf dem Mond den Daumen vor sein Auge hielt, konnte er von der Erde nichts mehr sehen. Was für ein kleiner Fleck!“ An anderer Stelle sampelt Jones Passagen aus ‚Peer Gynt‘ und läßt Streicher und Gitarren erklingen, die vor Schmalz nur so triefen. Die Erklärung liefert er gleich mit: „Ich habe sehr viel auf der US-Tour 1992 mit U2 und Public Enemy gelernt. Das sind zwei Bands, die musikalisch sehr offen sind, ohne dabei je ihren Stil zu verlieren. Deshalb sind sie so‘ groß“. Akt. Album: Higher Power (Sony)