Berliner Aids-Hilfe e.V. trauert um AnNa R.

„Für die queere Community war Anna R. eine Ikone, die nie Angst hatte, sich klar zu positionieren.“ Die Berliner Aidshilfe e.V. würdigt die Sängerin


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AnNa R., die Stimme der Band Rosenstolz, ist im Alter von 55 Jahren in Berlin verstorben. Die Nachricht hat am Montag (17. März 2025) ihr offizieller Instagram-Account bekannt gegeben. Eine Todesursache hat man noch nicht kommuniziert.

Ihr letztes Konzert absolvierte AnNa R. am 20. März vergangenen Jahres in Berlin. Sie trat im Metropol Theater in Bremen auf.

AnNa R ist unerwartet gestorben. Darauf deutet auch ihre Tournee-Planung hin. Ab Oktober wollte sie auf „Mut zur Liebe“-Tournee gehen. 22 Termine. Tourneestart am 16. Oktober in Halle. Abschluss am 23. November in der Berliner Columbiahalle.

Worauf ihr Ex-Rosentstolz-Kollege Peter Plate in seinem Instagram-Nachruf auch hinwies: AnNa R sollte Joseph-Breitbach-Poetikdozentin in Koblenz werden. Die Universität Koblenz schrieb in ihrer Begründung unter anderem: „Bereits als Teil von Rosenstolz hat man die Sängerin immer wieder für ihr humanitäres Engagement geehrt. So wurde dem Duo 2011, für seinen Kampf gegen AIDS und den Einsatz für die Betroffenen, das Bundesverdienstkreuz verliehen.“

Die Berliner Aidshilfe e.V. gehört auch zu den Vielen, die auf Instagram kondolieren. Die gemeinnützige Organisation schreibt:

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„Eine Stimme der Hoffnung und Solidarität. Mit großer Bestürzung und Trauer nehmen wir Abschied von AnNa R., der charismatischen Sängerin des Duos Rosenstolz, die mit ihrer Musik und ihrem Engagement unzählige Menschen berührt hat.“ AnNa R. sei nicht nur eine außergewöhnliche Künstlerin, sondern auch eine leidenschaftliche Kämpferin für die Rechte und das Wohlergehen marginalisierter Gruppen gewesen, „ insbesondere für die queere und die HIV-positive Community und die Berliner Aids-Hilfe e.V.“

Und weiter schreibt die Berliner Aids-Hilfe e.V.: „Seit den frühen 90er Jahren setzte sich AnNa R. mit Herz und Stimme für Menschen mit HIV und Aids ein und ist eine der Mitbegründer*innen des Kuratoriums der Berliner Aids-Hilfe. Ihre Solidarität war nicht nur ein Lippenbekenntnis – sie war aktiv vor Ort, unterstützte Benefizkonzerte und gab denen eine Stimme, die in unserer Gesellschaft oft übersehen wurden. Legendär und unvergessen sind ihre Konzerte unter anderem in der Wuhlheide und den Columbia-Hallen. Es waren nicht nur Konzerte sondern Familientreffen. Und diese Familie unterstützte die Hilfsangebote der Berliner Aids-Hilfe mit großartigen Spendensammlungen, aus denen sich wiederum viele kleinere Aktionen und Aktivitäten ergaben. Mit Liedern wie Liebe ist alles oder Ich bin ich (Wir sind wir) vermittelte sie ein Gefühl von Zusammenhalt, Mut und Akzeptanz, das weit über die Musik hinausging.“

„Danke, AnNa R. – Du wirst nie vergessen.“

Zum Abschluss ihrer Würdigung verweist die Berliner Aids-Hilfe e.V. auf den einzigartigen Status der Sängerin in der queeren Gemeinde. „Für die queere Community war Anna R. eine Ikone, die nie Angst hatte, sich klar zu positionieren. Ihre Offenheit, ihr unermüdlicher Einsatz und ihre warme, mitreißende Art machten sie zu einer wichtigen Verbündeten und Freundin vieler Menschen und eben auch der Berliner Aids-Hilfe. Ihr Wirken wird weiterleben – in ihrer Musik, in den Herzen ihrer Fans und in der Berliner Aids-Hilfe, die sie mitgeprägt hat. AnNa R. hat die Welt mit ihrer Kunst bereichert und mit ihrem Engagement vielen Menschen Hoffnung geschenkt. Ihr Verlust hinterlässt eine große Lücke – doch ihr Vermächtnis bleibt. Danke, AnNa R. – Du wirst nie vergessen.“