Ben Gibbard sagt, ein neues Album von The Postal Service könne nur enttäuschen
Einen Nachfolger zu GIVE UP wird es deshalb, so Gibbard, weiterhin nicht geben. Zum 20. Geburtstag des Albums sowie des Death-Cab-For-Cutie-Klassikers TRANSATLANTICISM aber geht er mit beiden Bands auf Tour.
2003 war ein großes Jahr für die us-amerikanische Indierockszene im Allgemeinen sowie für Ben Gibbard im Besonderen: Der Sänger, Gitarrist und Songschreiber brachte mit seiner Band Death Cab For Cutie ihr Magnus Opum, den Grower und Klassiker TRANSATLANTICISM heraus, bis heute eine Lieblingsplatte einer ganzen Generation damaliger Twentysomethings. Das war aber nicht alles: Wenige Monate zuvor erschien mit GIVE UP das bis heute einzige Album seines Nebenprojekts The Postal Service, dessen elf Indietronica-Songs er aus der Ferne mit Jimmy Tamborello (dntl) und Jenny Lewis schrieb. So wie sich Death Cabs Titeltrack „Transatlanticism“ in die Annalen der Popgeschichte schrieb, so tat es auch „Such Great Heights“ von The Postal Service, beide ferner durch Einsätze in Serien verewigt.
Death Cab For Cutie veröffentlichen seitdem weiterhin regelmäßig Alben, zuletzt ASPHALT MEADOWS (2022). The Postal Service nicht: Gegen 2005 habe man es nochmal mit dem Schreiben neuer Songs versucht, daraus sei nichts geworden, seitdem wollen Gibbard, Tamborello und Lewis es dabei belassen. Über die Gründe dafür hat Gibbard nun in einem Podcast gesprochen.
Neue Musik von The Postal Service, so Gibbard im Gespräch mit Kyle Meredith, klänge heute drastisch anders als vor 20 Jahren. Die Erwartungen daran könnten unmöglich befriedigt werden. Die Aufnahmetechnik habe sich verändert, ihr Ansatz ans Musikmachen, der mögliche Sound, die Lebenssituationen der damaligen Fans: „Es wäre eine Enttäuschung, selbst wenn wir es versuchten.“ Und dies könne niemand wollen, daran sollten bitte alle denken, die ständig nach einem zweiten Album von The Postal Service fragen.
Ganz leer gingen und gehen die Fans von The Postal Service seitdem trotzdem nicht aus: 2013, zum 10. Jubiläum von GIVE UP, fand sich die Kurzzeit-Band für ein paar Konzerte zusammen. Und dieses Jahr passiert es wieder: Zum 20. Jubiläum von GIVE UP sowie von TRANSATLANTICISM gehen Death Cab For Cutie gemeinsam mit The Postal Service auf Tour – leider nur in den USA. Nach Deutschland kommt Gibbard mit Death Cab For Cutie allein.
Mehr über die Geschichte der ME-Helden Death Cab For Cutie lest Ihr in der kommenden Ausgabe des Musikexpress.