Beat! Beat! Beat!
Sehr junge Männer aus einer kleinen Stadt am Niederrhein recyceln die vergangenen zwei Popjahrzehnte.
Noch vor ihrem Debüt galt die Band dem „NME“ als „deutsche Antwort auf Foals„. Was für ein Quatsch – nicht nur, weil das nach rostiger Hypemaschine klingt und weil die flirrende Nervosität der Foals nur eine Facette von Beat! Beat! Beat! beschreibt. Sondern auch, weil ihr Debüt LIGHTMARES deutlich macht, dass für Joshua Gottmanns, Marius Lauber, Tim Gerke und Moritz Leppers noch alles offen ist. Bislang recyceln sie den Pop der Neunziger- und Nullerjahre, Britpop steckt da ebenso drin wie French House.
Doch wo geht ihre musikalische Reise hin? Für die Zukunft reizt die Band, mehr Elektronik einzubinden, sagen Joshua und Moritz. Gleichzeitig schwärmen sie vom Shoegaze, „mit Gitarrenwänden und Drone-Charakter. „Lärm macht uns richtig Spaß.“ Dafür klingt LIGHTMARES recht gepflegt und wohltemperiert, nach der Schnittmenge von Phoenix und The Whitest Boy Alive – was damit zu tun hat, dass in ihrer Heimatstadt Viersen Punk die dominante Subkultur ist. Es galt sich abzugrenzen.
Joshua: „Wir haben stärker polarisiert als jede Hardcore-Band und saßen zwischen den Stühlen: auf der einen Seite Punks, auf der anderen Mainstream.“ Drei der vier Bandmitglieder haben mittlerweile ihr Abitur in der Tasche. Man will versuchen, Studien- und Zivildienstorte so zu koordinieren, dass regelmäßige Treffen weiter möglich sind. Moritz klingt ebenso realistisch wie idealistisch: „Im Moment sind wir dankbar, dass es gut läuft und die Leute zu unseren Konzerten kommen. Doch ich bin absolut sicher: Selbst wenn es niemanden interessiert, werden wir im Proberaum stehen und Musik machen.“
Albumkritik S. 90
www.myspace.com/beatbeatbeatband
2004 Marius, Tim, Joshua und Moritz entdecken die Strokes.
2006 Sie gründen Beat! Beat! Beat!
10/2009 EP „Stars“ wird veröffentlicht.
10/2010 Das Debütalbum LIGHTMARES erscheint.