Bar 25: die Glücksritter
Im Fernsehen ist nun die Dokumentation von Nana Yuriko und Britta in voller Länge zu sehen: „Bar25 – Tage außerhalb der Zeit“. Über sieben Jahre und knapp 250 Stunden haben die Regisseurinnen gedreht. Entstanden ist ein Film, der von einem Traum erzählt.
Je nachdem ob man an Wunder glaubte oder nicht, war sie ein anderer Ort. Die Berliner Bar 25. Ließ man sich darauf ein, war es das Elysium. Ein Ort, wie er eigentlich nicht mehr möglich ist. In dem die Realität irgendwo draußen liegt, und alles was zählt, reine, ungebremste Lebendigkeit ist. Ein Wunderland des freien Seins. Voller Musik, Lust und Phantasie.
Und für die anderen? Für die war es ein Ort der Anarchie, ein Moloch, in das sich stürzt, wer sich keine Illusionen mehr macht. Zerstreuung als einzige Maxime, was „Die Welt“ schon 2010 beschrieb:„Es gab Menschen, die lieber ihren Job verloren, als am Montagmorgen „die Bar“ zu verlassen, um ins Büro zu gehen. Man wollte bleiben an diesem Ort, der einem so wunderbar vorgaukelte, dass alles gut ist und das Leben ein einziges Fest.“
Über mehrere Jahre drehten die Regisseurinnen Nana Yuriko und Britta Mischer in der Bar 25. Sie sprachen mit Christoph, Steffi, Lotta, Danny und Juval, die „Schöpfer“ der Bar, sie drehten über 250 Stunden und ließen sich mit der Kamera treiben.
„Bar25 – Tage außerhalb der Zeit“, die Dokumentation, die 2012 im Kino lief und die man nun in der Mediathek bei zdf.kultur in voller Länge sehen kann, ist nicht nur aufgrund der Fülle der Bilder so gut. Oder weil er dieses Projekt der Selbstverwirklichung bis zum Ende begleitet, als die selbstgebauten Baracken den Mediaspree-Plänen Berlins weichen müssen. Sie ist so sehenswert, weil ihre Macherinnen sich einlassen auf die Idee, dass er ernst gemeint war: Dieser Traum vom selbstbestimmten Leben jenseits trostloser Konventionen.