Michael Sailer, Autor auf Musikexpress - Seite 4 von 6

Michael Sailer

Als ich eines Abends vor ein paar Jahren die Brixton Academy verließ, fragte ich mich, ob ich gerade die Zukunft des Rock’n’Roll gesehen hatte. Nie im Leben, dachte ich damals: Euer Rock’n’Roll hat seit den Sex Pistots keine Zukunft mehr. Nur noch eine Vergangenheit, die uns in leicht veränderter Verpackung immer wieder vorgesetzt wird. Ich […]

Pophelden, denen die verdiente Anerkennung versagt blieb ...

Er war Boss der größten Band der Welt, Idol einer Generation und ein gequälter Mensch. Dann war Kurt Cobain plötzlich tot. Was ist passiert? Ein Rekonstruktionsversuch, zehn Jahre danach.

Der Mann ist Linkshänder. Analphabet. Hat keinen Führerschein. Kein Bankkonto. Spielt eine Gretsch 6120. Hatte mal einen 30 Zentimeter hohen Iro. Ist im kalifornischen Albany aufgewachsen, am weniger erstrebenswerten Ende der kommunizierenden Röhren von Elend und Superprotz, die man „American Dream“ nennt. Hat im Obdachlosenasyl gewohnt, sich von Alk und Straßenpulver ernährt, zweimal überdosiert und, […]

Wie alt Leute wie Jagger, McCartney, Townshend und Cliff Richard wirklich sind, sieht man, wenn man James Jewel Osterberg danebenstellt: Der wird zwar am 21. April auch schon 57, weigert sich aber seit 40 Jahren, auch nur Anflüge von Erwachsenheit anzunehmen. Stattdessen schmeißt er sich mit derselben Verve und Selbstvergessenheit wie 1968 in den Trash-Scherbensturm, […]

Zum Glück ist Mark E. Smith nicht Gott. Sonst wäre es mit Ruhe, Anstand und Ordnung auf der Welt vorbei. Kaum jemand hat den Geist des frühen Punk so konsequent auf den Punkt gebracht (und danach gelebt) wieder am 5. März 1957 geborene „Sänger“ aus Salford/Manchester: jeden beschimpfen, alles kaputtschlagen, inklusive sich selbst, mal schauen, […]

Wie man im Popgeschäft seine Würde bewahren, ganz normaler Mensch (mit titanischen Depressionen) bleiben, feinste Lyrik mit chartstauglichen Popsongs verbinden kann, weiß niemand so gut wie Stephen Patrick Morrissey, der nach einer „problematischen“ Kindheit den Vorsatz fasste, Popstar zu werden. Er schrieb ein Buch über die New York Dolls. die er vergötterte, versuchte sich als […]

Er war Schulschwänzer, arbeitsloser Punk, Möchtegern-Schauspieler, Boygroup-Depp, Oasis-Groupie, Alkoholiker und Drogenwrack. Er wurde erst angehimmelt und gefeiert, dann verspottet, ausgelacht und abgeschrieben. Und dann verspottet, ausgelacht und abgeschrieben. Und dann wurde er zum größten (und einzigen) Superstar unserer Tage...

1997 LifeThruALens Der erstaunliche (Neu-I-Start. Ganz ohne pappigen Take-That-Plastik-Mampf findet Robbie Williams aus dem Stand seinen Stil – eine Mixtur aus schäumendem Britpop, knalligem Glam-Rock, unpeinlicher Balladerie, jeder Menge Zitate und Würzzutaten von Punk bis Funk. Einziger Ausfall: das vor der Zeit mit Guy Chambers entstandene „Old Before I Die“. Per Hidden Track“.rächt“ sich Robbie […]

„Die Zeit war reif ‚, sagte er auf jener legendären Pressekonferenz am 13. Februar 1996, als Take That ihre Auflösung bekanntgaben und damit dem (schon gegangenen) Robbie Williams ein hübsches Geschenk zu seinem 22. Geburtstag machten. Reif, meinte Gary Barlow, für seine Solokarriere, die er als Take-That-Songwriter und selbstgefühlter Mittelpunkt lange vorbereitet hatte. Acht Jahre […]

Doch, einen davon kennt (fast) jeder: Denn 1965, zwei Jahre nach ihrer Gründung in Blackpool, trennten sich The Reverend Black & The Rocking Vicars (wie die Truppe ursprünglich hieß, bis kirchliche Kreise Einspruch einlegten und auch das Argument nicht mehr half, der Name und die pseudo-klerikalen Bühnenkostüme könnten „Teenager dazu bringen, am Sonntag in die […]

Nur mit einer gemeinsamen Anstrengung kann es gelingen, die Popmusik zu retten. Packen wir's an!

Statt sich auf stilistische Abwege zu wagen, feilen Placebo weiter an ihrer patentierten Mischung aus der Härte der 21st-Century-Einsamkeitsraserei und der grandiosen, unwiderstehlichen Glam-Sehnsucht in Brian Molkos Stimme, die diesmal über weite Strecken kilometerhoch über einer Leere aus elektronisch verhallten Melodiefetzen schwebt – dafür sind auch die Passagen lärmender Raserei intensiver. Placebo zerschmettern die Popmusik […]

Postum-Platten haben ihre Tücken, aber nicht in diesem Fall: zwar ist zu vermuten, dass der große, gute Joe an manchem Song, manchem Detail noch ausgiebig gefeilt hätte – bestimmt wäre dabei ein großartiges Album herausgekommen, aber vielleicht kein so großartiges: Dass ihn das Schicksal herausgerissen hat aus Leben und Arbeit, macht aus streetcore das ehrlichste, […]

„Posteverything Pop“? Was nach Pop kommt, kann man sich vorstellen (schlimmstenfalls heißt es Bohlen); aber was für Pop kommt nach „Allem“? Alles haben Wire nicht hinter sich, aber eine Menge Jahre und Revolutionen, bei denen sie Vorreiter oder Vorbild waren. Dass Tempo. Reduktion und Abstraktion drei Unterschiede zwischen Cool und Mist sind, hat sich inzwischen […]

Wie die Alten sungen, so rocken nun die Jungen – zart bis hart und (Überraschung!! ziemlich gut. Rockkonzerte mit Jury sind seltsam. Geht das, dass die Jugend ihr Ding macht, wenn auf dem Balkon die Begutachtungstruppe dräut, auf dass der Nachwuchs wisse, wie gut er in diese und jene Kategorie passt? Kann sich Überraschendes tun, […]

1982, ein schwarzes Pop-Jahr: Die Hypes des Tages hießen Bucks Fizz, Shakin' Stevens und Musical Youth. Dann traten The Smiths auf den Plan, und plötzlich war alles ganz anders.

Verständlich. Denn das selbstbetitelte Album von Still Life ist mit Sicherheit die mysteriöseste und seltenste Platte, auf die das „progressive“ Kult-Label Vertigo (zu dessen Klienten neben Black Sabbath und Rod Stewart auch so Prominente wie Cressida, Fairfield Parlour, Affinity, Gracious, Ramases, May Blitz und die „echten“ Nirvana zählten) je seine berühmte Spirale drucken ließ – […]

Gibt es etwas Schöneres, als bei der Geburt einer Legende dabei zu sein? Zum Beispiel am 28. Juni 2001 im Londoner Nightclub Heaven: Da setzten fünf hübsche, leicht verwahrloste New Yorker Buben zum ersten Mal als Headliner ihre Füße auf englischen Bühnenboden. Die 1.200 Zuschauer waren das größte Publikum, vor dem sie bis dahin gespielt […]

"Glam-Rock ist tot!", verkündet Marc Bolan im Herbst 1972. Da macht sich Alice Cooper auf, das Gegenteil zu beweisen: Mit Riesenaufwand inszeniert er den spektakulärsten Rock-Circus aller Zeiten - und wird zum körperlichen und seelischen Wrack.

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