Augenblick
„Mein Name ist Stefani Joanne Angelina Germanotta. Ich bin amerikanische Staatsbürgerin.“ Das sagte Lady Gaga Mitte September im amerikanischen Portland, und wenn die mittlerweile elffache MTV-Video-Music-Award-Gewinnerin das erste Mal seit Jahren unter ihrem bürgerlichen Namen auftritt, kann man sicher sein: Sie meint es ernst. Auf einer Protestversammlung gegen den „Don’t Ask Don’t-Tell“-Erlass, der es Angehörigen der amerikanischen Armee verbietet, offen zu ihrer Homosexualität zu stehen, hielt Germanotta eine eindrucksvolle Rede, die aus rein rhetorischer Sicht den Reden der konservativen Wannabe-Kandidatin Sarah Palin in nichts nach stand. Unter lautem Jubel forderte sie, dass auch Homosexuelle ihr Land verteidigen dürfen sollen. Man müsse „das große Filetstück des Fleisches, das mein Land zu bieten hat“ – nämlich dem Militär zu dienen – mit Queers teilen. „Sollte nicht jeder das Recht haben, mein Fleisch-Kleid zu tragen?“ fragte die Nachwuchspolitikerin in Anspielung auf ihr Steak-Outfit bei den MTV-Awards. Außerdem forderte sie, homophobe Soldaten aus der Armee zu werfen: „Wenn ihr nicht ehrenhaft genug seid, ohne Vorurteile zu kämpfen, geht nach Hause!“ Gebracht hat Gaga-Germanottas Engagement nicht viel: Bei der Abstimmung im US-Senat wurde die Abschaffung der Regelung von den Republikanern verhindert.