Auf dem Weg zur Weltherrschaft? Indiana Jones reitet künftig für Disney
Der nächste Baustein im großen Disney-Rechtepuzzle ist hinzugefügt: Disney sichert sich die Rechte an den "Indiana Jones"-Filmen.
Es war die Nachricht, die den Kenner wenig überraschte: Indiana Jones findet bei Disney eine neue Heimat, nachdem sich der Konzern mit Paramount einig wurde. Die Verwunderung hält sich zwar in Grenzen – schließlich hatte Disney bereits Ende letzten Jahres die „ Star Wars“-Schmiede Lucasfilms von George Lucas für die schlappe Summe von vier Milliarden US-Dollar gekauft – mit der Indy-Reihe schließt Disney nun die letzte verbleibende Lücke im Portfolio.
Nachdem man sich bereits im Sommer 2009 den Comickonzern Marvel einverleibt hatte, der in den Jahren zuvor als Blockbuster-Manufaktur die Kinokassen aufmischte, ging Disney weiterhin auf die gezielte Jagd nach Stoffen, die mit vorinstallierter Fanbasis, breitem Figurenpersonal und umfangreichem Stoff aufwarten konnten. Nachdem man sich damit die Filmrechte am Marvel-Universum – Sonys „Spider-Man“ und Fox‘ „X-Men“ einmal (noch) ausgenommen – sichern konnte, nahm man mit „Star Wars“ den nächsten weltweit bekannten und eine eigene Enzyklopädie rechtfertigenden Kreativkosmos ins Visier.
Als man Anfang des Jahres bereits verlautbaren ließ, dass man 2014 die japanische Animationsinstitution Studio Ghibli von Animé-Legende Hayao Miyazaki („Mein Nachbar Totoro“, „Prinzessin Mononoke“) ans Disney-Mutterschiff andocken lassen würde, schien der Disney-Katalog der bekanntesten popkulturellen Phänomene komplett zu sein. Bis auf ein kleines störendes Detail: Obwohl man sich mit dem Kauf von Lucasfilms samt der kurz darauf von Disney geschlossenen Spieleschmiede Lucasarts die Rechte an Peitschenarchäologe Dr. Henry Walter Jones Jr. sicherte, lagen die Filmrechte noch immer bei den Paramount Studios. Nun schlägt Disney eben auch beim fehlenden Puzzlestück zu – Paramount darf weiterhin die bisherigen vier Filme auswerten, zukünftige Indy-Abenteuer werden von Disney produziert werden.